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styxway

Welche strafe wäre gerecht

Aug 18th, 2012
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  1. http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=ArOzmheIPlbJSZ50k_SedMkJCgx.;_ylv=3?qid=20120815112619AAyaEpQ
  2. [frage]
  3. Welche strafe wäre gerecht?
  4.  
  5. [details]
  6. Adam und Eva haben Gott eine Banane geklaut. Beide waren seine Kinder. Die Strafe dafür war: Vertreibung aus dem Paradies. Tod für alle Menschen, Erdbeben, Hungersnöte, Seebeben, Krankheiten, Seuchen, Unfruchtbarer boden in den Polargegenden, und in weiten Teilen afrikas, ...
  7.  
  8. Welche Strafe würdest du über deine Kinder verhängen, wenn sie dir eine Kirsche vom Baum klauen? Ist die Strafe gottes gerecht? Wenn du eine andere Strafe über deine Kinder verhängen würdest (Zum Beispiel einen Tag Fernsehverbot, oder 2 Tage bauchschmerzen, weil die Kirsche nicht reif war), warum hat gott der doch die menschen in seinem Ebenbild erschaffen hat, nicht eine ähnlich weniger drastische strafe verhängt? Ist der ganze Zirkus um Adam und Eve, den gott wegen einer gestohlenen Kiwi veranstaltet ein wenig Überzogen?
  9.  
  10. Ich habe damit erfahrungen. Ich hab mal als ich 7 Jahre alt war, meinem Vater ein stück Gemüse geklaut, und hineingebissen. Mein Vater hat mich ausgelacht, und gemeint, wer in eine scharfe Chilli beisst, der hat einen Tag brennende Zunge verdient. Ich bin selber schuld. Die Schmerzen waren sehr stark, aber bestraft hat er mich nicht. Hätte mein vater mich und alle, die irgendwann meine Familie sind nicht ausrotten müssen, so wie Gott in seiner unfassbaren Liebe das getan hat?
  11.  
  12. [weitere details]
  13. Sorry, ich hatte in den vergangenen 2 Tagen wenig Zeit, beruflich bedingt.
  14.  
  15. Den ansatz, daß es 2 ebenen gibt finde ich verständlich. Demnach sind die Religionen verlogen, weil sie zuerst fragen müssen, was gemeint ist. Wenn der Sündenfall gemeint ist, dann ist alles gerechtfertigt, andernfalls ist eine Geldstrafe von 20 euro hoch genug.
  16.  
  17. Den Gedanken, daß wir gott nicht beurteilen dürfen finde ich nicht ganz Korrekt. Wie aus der Antwort zu entnehmen ist es demnach nicht möglich, gott zu verstehen, und religion ist unnötig.
  18.  
  19. Der Gedanke, daß es sich um Sex gehandelt hat, ist auch nicht ganz logisch. Menschen wollen Sex, das ist ein natürliches Bedürfnis. Das ist Teil der (Schöpfung | Evolution). Demnach mussten die Menschen sündigen, und das ewige Leben verlieren. anders formuliert, wenn es keine Menschheit gäbe, dann wäre sie nicht sterblich.
  20.  
  21. Der Gedanke, daß die Strafe gerecht ist, weil so angekündigt, würde bedeuten, daß es gerecht wäre, wenn man mir auf der Baustelle ein Bier aus dem Kühlschrank klaut, daß ich dann den Dieb töten dürfte (Das passiert schon mal, aber deswegen würde ich nicht töten)
  22.  
  23.  
  24. ------------------------------------------------------------
  25. [meine antwort]
  26. interessante frage. suzie gibt als christin eine gute antwort und geht davon aus, dass ihr gott nicht ungerecht sein würde. und ist empört, dass menschen sich anmassen zu fragen, was denn gerecht wäre.
  27.  
  28. die frage stellt sich nicht nur aus christlicher, sondern ganz allgemein aus religiöser sicht. die problemstellung war schon in der antike bekannt, also lange bevor es überhaupt christen gab. und stellt sich für jeden gott, wie wir ihn uns denken können.
  29.  
  30. die wichtigsten eigenschaften gottes; gerechtigkeit, allmacht, allgüte, allwissenheit genügen bereits, um festzustellen, dass sie sich nach menschlichem ermessen teilweise gegenseitig ausschliessen und man sich von einem teil dieser vorstellungen von gottes eigenschaften rational trennen müsste, um sich als mensch einen solchen gott tatsächlich vorstellen zu *können*. mehr dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee
  31.  
  32. einige argumentieren, solche fragen zu stellen wäre anmassend, oder wir würden gott mit unserem menschlichen verstand schlicht gar nicht erfassen *können*. da frag ich mich, warum man sich überhaupt mit einem solchen gott und seinen eigenschaften *argumentativ* beschäftigt. das heisst dann doch letztlich, mit einem solchen gott *können* sich menschen nicht *vernünftig* auseinandersetzen. jeder kann und darf etwas anderes denken, glauben oder für wahr halten oder für sich selbst als richtig und stimmig annehmen. dies garantiert die religions- oder weltanschauungsfreiheit.
  33.  
  34. an einen allmächtigen, allgütigen usw. gott kann man meiner meinung nach nur *glauben*. jeder soll und kann glauben, was er mag. argumentative, inhaltliche auseinandersetzungen aus menschlicher sicht verbieten sich, wie oben dargestellt.
  35.  
  36. zu deiner frage, welche strafe gerecht wäre; aus menschlicher sicht, kann ich die reaktion deines vaters nachvollziehen. sich über eine von adam und eva geklaute banane *aus menschlicher sicht* gedanken zu machen, verbietet sich meiner meinung nach. aus religiöser sicht kann und darf man *alles* glauben. was immer gläubige aus religiöser sicht als gerecht, ungerecht, anmassend, wahr, unergründbar oder sonstwas empfinden/denken, dürfen sie so glauben und annehmen. schliesslich ist es *ihr* mitunter ganz persönlicher glaube. und der muss für niemanden sonst, als nur für sie selbst, stimmen. somit meine ich, gibt es nur individuelle antworten auf deine frage, keine allgemein gültigen.
  37.  
  38. in deiner frage vermischt du diese zwei ebenen. ich glaube, um *allen* menschen gegenüber fair zu sein, ist es wichtig, die zwei ebenen immer strikt zu trennen. ausser, du möchtest mit der peitsche meiner meist scheinbar übelgelaunten hüterin der herrlichen glückseeligkeit bekanntschaft schliessen. sie kann dir zeigen, was gerecht ist ;)
  39.  
  40.  
  41. ------------------------------------------------------------
  42. [nachtrag]
  43. das kann man m.m.n. viel gelassener sehen.
  44.  
  45. religionen sind doch nicht verlogen. es ist doch einfach so, dass jede religion oder glaubensgemeinschaft *ihre* ganz bestimmte religiöse sicht als wahr betrachtet. die menschen, die diese sicht für sich annehmen, denken und glauben, es wär so. das dürfen sie. so *glauben*. weil aber nicht alle menschen *so* glauben oder denken wollen, gibt es viele verschiedene religionen. es muss nicht sein, dass der eine dem andern vorwirft, er lüge. das bringt doch nix. es ist ihr glaube, ihre überzeugung. mir schmeckt pizza vielleicht am besten, und dir spaghetti carbonara. jeder kann und darf seine sicht haben. dies betrifft die religiöse freiheit. da muss auch niemand irgendetwas beweisen. man kann und darf einfach glauben, weil man etwas gut oder als wahr betrachtet. könnte man das geglaubte tatsächlich beweisen, müsste man dieses nicht mehr glauben. somit sind das zwei völlig unterschiedliche ebenen.
  46.  
  47. somit kann jeder *aus religiöser sicht* das als gerecht oder ungerecht betrachten, was ihm beliebt. das ist seine ganz persönliche freiheit. die rechtspflege, zumindest bei uns, beurteilt fälle aus gutem grund in der regel nicht in einem bestimmten weltanschaulichen kontext, so wie es zb. in der scharia gehandhabt wird. man hackt dir bei uns wegen einem geklauten bier nicht die hand ab. und steinigen möchte dich bei uns wohl auch niemand. oder dein kind als menschenopfer darbringen, weil irgend ein sonnengott verehrt werden soll. du kannst aber einen dieb anzeigen. dann beurteilt das (weltliche) gericht den fall.
  48.  
  49. die zwei ebenen, die weltliche, die für alle menschen gleichermassen gilt, und die religiöse, bei der jeder mensch glauben darf, was ihm beliebt, haben direkt miteinander nichts zu tun. jeder kann seinen gott oder seine götter so sehen, wie er möchte. oder ihn (oder sie) auch beurteilen. oder götter und übernatürliche vorstellungen ablehnen. solange götter nicht beweisbar sind, bleibt die argumentation eine ausschliesslich religiöse. die letztlich nur für jeden persönlich stimmen muss.
  50.  
  51. wenn kinder in der schule über die entstehung der erde und der lebewesen oder anderer naturwissenschaftlicher bereiche unterrichtet werden, gilt es, sich an nachprüfbare fakten zu halten. religionen oder götter haben im naturwissenschaftlichen kontext nichts zu suchen. wenn der religionslehrer in seiner stunde seine sicht darlegen will, darf er das. das ist dann aber (s)eine religiöse vorstellung.
  52.  
  53. damit sage ich nicht, religion sei unnötig. im gegenteil. für viele menschen ist ihr glaube und ihre beziehung zu ihrem gott zentral. andere menschen sehen und verstehen ihre götter oder gottheiten aber ganz anders. und für wieder andere menschen sind solche vorstellungen völlig bedeutungslos oder gar unverständlich. da macht es doch nicht wirklich sinn, andersgläubigen menschen gegenüber zu *argumentieren*, gottes eigenschaften hätten diese oder jene qualitäten, wenn jeder von einem anderen gott oder anderen religiösen vorstellungen ausgeht. solange die argumentative basis unterschiedlich ist, *kann* nicht vernünftig argumentiert werden.
  54.  
  55. was ich meine, es bringt nichts, wenn a) über allah, b) über hindische gottheiten, c) über reinkarnation und xy) über voodoo- oder über druidengötter argumentieren. und z) meint, die spinnen alle, weil götter gäbe es nicht. solange für die existenz oder nichtexistenz einer solchen entität keine beweise vorliegen, macht es m.m.n. keinen sinn, darüber zu *argumentieren*. es steht überzeugung gegen überzeugung. man kann nicht *vernünftig* argumentieren, weil jeder eine andere wahrheit als argumenationsbasis *annimmt*. es ist blos eine frage des geschmackes oder der überzeugung, was mir oder dir oder sonstwem besser gefällt. über geschmack und überzeugungen kann man sich trefflich streiten, es bringt aber letztlich nichts substanzielles. ausser, wenn man sich gegenseitig respektiert und toleriert. *das* finde ich für menschen vernünftig. oder noch besser; die götter sollen unter sich ausmachen, wer der chef ist.
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