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Hanse_Nico

Trau, schau, wem...

Jun 30th, 2014
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  1. Der außerordentliche Parteitag ist vorbei und ist für mich äußerst erfolgreich verlaufen. Für mich persönlich hatte ich meine Zukunft in der Partei an den Verlauf des aBPT geknüpft und bin nun, entgegen jeder Wahrscheinlichkeit, wieder bereit, hier weiter zu machen und zu helfen, aus den Piraten eine vernünftige und vor allem wählbare Partei zu machen.
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  3. Der erfolgreiche Parteitag ist aber nur der erste Schritt auf einem langen und schweren Weg hin zu einer ernst zu nehmenden alternative. Unser Problem sitzt tiefer und es ist mit einem abwatschen des Linksaußen-Flügels nicht getan. Die offene Struktur der Parteitage, die ausnahmslos jedem zugesteht, unreflektiert alles in die Partei einstreuen zu können, hat schließlich erst dazu geführt, dass sich ein solcher extremer Flügel in der Piratenpartei überhaupt einnisten konnte. Dem gegenüber stehen Piraten die aufgrund ihrer unkontrollierbaren Versammlungsgröße und der damit verbundenen Unbedarftheit nicht in der Lage sind, gezielten Angriffen mittels GO-Schlachten oder Provokations/Opfer-Reden etwas entgegen zu setzen.
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  5. Selbst auf dem außerordentlich und gut strukturierten Parteitag in Halle und der höchst erstaunlichen Disziplin der anwesenden Piraten gab es diese taktischen Angriffe, die spätestens mit der Pseudokandidatur des Berliner Chefdemagogen Christopher Lauer offensichtlich wurden: Agressive Angriffe auf eine breite Basis aktiver Piraten wurden - wenn auch rhetorisch gut verpackt - gezielt gestreut. Anstatt sich als Kandidat vorzustellen wurde die Redezeit zur Selbstinszenierung genutzt, was letztlich ja auch die Versammlungsleitung zum Eingreifen bewegt hat. Dennoch sind viele Piraten wieder brav über das ihnen hingehaltene Stöckchen gehüpft und haben ihn - wie Ballermanjünger einen Mickie Krause - bejubelt oder sind in Scharen zum Saalmikro gestürmt. Alles nur mit dem Ergebnis, dass Herr Lauer mit jeder einzelnen Frage nochmal 3 Minuten Zeit bekommt, sich ins Rampenlicht zu stellen und sich weiter ungehindert selbst zu beweihräuchern. Schlimmstenfalls hätten das 1:36 Std. sein können (es gab 32 Fragesteller), aber auch die 15 Minuten (zzgl. Fragezeit), die es geworden sind, waren schon zuviel des Guten.
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  7. Wir haben es einmal geschafft, alle Mitglieder, die sich nicht in linksautonome Untriebe verstricken lassen wollen, zu vereinen und gemeinsam Stellung zu beziehen. Das darf aber jetzt nicht enden, denn die unterlegene Seite wird sich neu formieren und wieder versuchen, die gemäßigte und demokratische Mehrheit zu spalten.
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  9. Quasi über Nacht ist die neue Aktion #1000Hände entstanden, die der Partei zu neuem und nachhaltigem Glanz verhelfen will. Das ist super und - wenn man die vorhergehende Resignation in weiten Teilen der Partei bedenkt - ein geradezu unglaublicher Vertrauensbeweis. Doch auch die Spalter der Partei sind noch nicht weg und nicht jede Hand, die uns Angeboten wird, wird uns zur Hilfe gereicht. Wie schon in der Vergangenheit können auch jetzt wieder Antidemokraten und Machtmenschen darunter sein, die nur ihre eigenen Ziele verfolgen und letztlich der Partei und ihren Idealen mehr schaden als nützen. Und ein zweites #Bombergate und seine Wirren darum wird die Piratenpartei ganz sicher nicht überstehen. Trau, schau, wem...
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