[quote='Johannes' pid='2177053' dateline='1407575253']
Bei solchen Meldungen könnte ich kotzen:

http://tinyurl.com/kycxulm

Johannes
[/quote]

Nun, deine Wertung ist ja unterschiedlich auslegbar.
Da ich dir nix unterstellen will, sag' ich zu dieser Meldung jetzt ganz allgemein:
Im Westen nix neues – der x-te stümperhafte Artikel über die
Piratenpartei, einzig mit dem Ziel verfasst uns runterzuschreiben – ja,
haben wir denn schon wieder Wahlkampf ? Ups...
Was mich erschreckt ist, dass so eine aggitative Meldung überhaupt über
N-tv und Co. an's Tageslicht gelangt anstatt als das verworfen zu werden,
was sie ist: Lächerlicher Bullshit.
Etwas eingehender:
Ich verwette meine linke Hand drauf, dass Sekor davon gesprochen hat,
dass die Software für das Fassen von verbindlichen Online-Beschlüssen
NOCH nicht fertig ist. Zumal er ja im nächsten Satz davon sprach,
dass der ERSTE Basisentscheid offline sein wird.
Der Artikel verkürzt hingegen absolut und bis in alle Ewigkeit, dass
wir nur noch auf Briefwahl setzen.
Aber Missinformation verbreiten geht noch ärger und das lässt dieser
Stümper-Artikel natürlich nicht aus:
Er weckt in seiner Formulierung ein bisschen den Eindruck, dass
sich Besagtes auf die Piraten weltweit bezieht, und unterschlägt damit
mal eben locker alle Piratenparteien, die schon jetzt verbindliche
Online-Beschlüsse fassen wie beispielsweise die Piratenpartei Italien oder
die Piratenpartei Österreich.
Eine der systematisch schwerwiegendsten Lügen, die der Artikel verbreitet
ist, dass der erste Basisentscheid, der nun mal offline erfolgt, nur ganz
isoliert eine klassische Briefwahl ist, und nix mit dem Austesten von
rechtssicheren Online-Beschlüssen zu tun hat.
Der Basisentscheid hat die Wahlcomputer-Problematik, die die
LQFB/sMV-Lösung nur sehr unzureichend gelöst hat – da
wurd' die Komponente "geheim" aus demokratischen Wahlen gestrichen,
womit sie praktisch nicht mehr demokratisch sind – so gelöst,
dass zwar grundsätzlich pseudonomisiert verbindliche Online-Beschlüsse
gefasst werden, aber bei 5 % oder 10 % oder sonst wie viel Prozent an
Teilnehmern, die geheim abstimmen wollen, der jeweilige Beschluss auf die
Offline-Briefwahl ausgelagert wird.
Dieser Mechanismus ist der Kniff, warum der Basisentscheid rechtssicher
ist, während die LQFB/sMV-Lösung nicht mal als demokratische Wahl
bezeichnet werden kann.
In diesem Zusammenhang ist der erste Basisentscheid zu sehen:
Er ist ein Austesten der Offline-Komponente des Basisentscheids,
die eine Symbiose mit der Online-Komponente des Basisentscheid bildet,
um das Ziel zu erreichen, den hohen Ansprüchen der
Piratenpartei Deutschland entsprechend verbindliche Online-Beschlüsse
zu fassen.

Also deshalb noch mal ein Appell:
Lasst euch nicht von Teilen der Medien oder einigen fragwürdigen
Piratenpartei-Mitgliedern im Umfeld der pplattform hinsichtlich unserer
Schritte zu mehr Demokratie verunsichern; die sprechen nicht sachlich,
sondern mit Torpedierungs-Absicht.
Wir sind auf dem richtigen Weg und je mehr von euch sich der
PG Basisentscheid – https://wiki.piratenpartei.de/Basisentscheid/Projektgruppe – anschließen,
die sich jeden Mittwoch um 20 Uhr im Mumble trifft, desto schneller sind wir am Ziel.

Abschließend sei noch gesagt:
Ein weiterer Kardinalfehler dieses Stümper-Artikels ist dessen implizierte
Aussage "Demokratie = Beschluss"; in Wahrheit ist "Demokratie = Informieren > Diskutieren > Beschließen".
Dementsprechend ist es auch sehr ratsam, die eDemocracy-AG in der
Piratenpartei tatkräftig zu unterstützen, die sich vorgenommen hat,
ein webbasiertes Diskussionssystem zu entwickeln, das das Diskutieren
rundum optimiert: Die AG Meinungsfindungstool – http://wiki.piratenpartei.de/AG_Meinungsfindungstool/Ergebnisse/Macht_mit
Hier ist zum flüchtigen Durchklicken eine Präsentation, die veranschaulicht,
wie das in der Praxis in etwa aussieht, worauf die AG Meinungsfindungstool
hinarbeitet:
https://docs.google.com/presentation/d/1xulOzojrwx-Xcs3rYSwU0kftSgSyDHrWzb0VzGf4BTQ/pub?start=false&loop=false&delayms=60000#slide=id.p


Viele Grüße,
/ aka Oliver