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Spendenfalle

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Apr 30th, 2012
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  1. Spenden-Flut: So kam Methling zum OB-Sieg
  2. Von Jens-Uwe Berndt
  3.  
  4. Stadtmitte – Keiner hat so viel wie Roland Methling: 80 000 Euro Wahlkampfhilfe hat Rostocks Oberbürgermeister von Firmen und Privaten erhalten. Das teilte gestern das OB-Wählerbündnis „Unabhängige Bürger für Rostock“ (UFR) mit, auf dessen Konto das Geld landete.
  5.  
  6. In Wirklichkeit sind es aber mehr als 130 000 Euro, die Methling als Schützenhilfe für den Wiedereinzug
  7. ins Rathaus verbuchen konnte. Das belegen Dokumente, die der OSTSEE-ZEITUNG vorliegen.
  8. Die meisten dieser Überweisungen, die auf ein UFR-Konto eingingen, sind als OB-Wahlkampfspenden
  9. deklariert. Einige Tausend Euro tragen nur den Vermerk „Spende“. Die Differenz zwischen der offiziell verkündeten Zuwendungssumme und den tatsächlich eingegangenen Geldern wusste UFR-Vorsitzender Frank von Olszewski gestern Abend nicht zu erklären. „Ich habe den Überblick über das Konto nicht“,
  10. sagte er auf Anfrage. Die Kosten für den Wahlkampf beziffert der Einzelbewerber Methling, der nicht als
  11. Kandidat seines Wählerbündnisses UFR ins Rennen gegangen war, mit 80 000 Euro. Die Aufwendungen habe er aus den Spenden bestritten. Dabei zeigten sich vor allem einige Unternehmen äußerst großzügig und überwiesen auf das UFR-Konto Einzelsummen von bis zu 10 000 Euro (siehe Spenderliste). Dokumente belegen ein Guthaben aus Spenden auf dem UFR-Konto mit dem gestrigen Tag von 45 000 Euro. Erst am 19. März waren dort noch einmal insgesamt 18 000 Euro verbucht worden.
  12.  
  13. Als Einzelbewerber im Wahlkampf ein Konto des Wählerbündnisses genutzt zu haben, sieht der OB nicht als Problem. „Die Spender sind gebeten worden – und alle waren damit einverstanden –, den OB-Wahlkampf über das UFR zu unterstützen. Genau das ist die politische Arbeit eines Wählerbündnisses“,
  14. sagt der Chef der Rostocker Verwaltung.
  15.  
  16. Roland Methlings Mitbewerber mussten während des Wahlkampfs offenbar mit deutlich weniger Mitteln
  17. auskommen – die Selbstauskunft zugrunde gelegt. CDU-Kandidatin und Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens steht bei einer Spendensumme von rund 30 000 Euro noch recht gut da. „Insgesamt hat mein Wahlkampf zirka 40 000 Euro gekostet“, sagt Jens. „5000 Euro wurden noch durch Sachspenden gedeckt, den Rest muss ich eventuell alleine tragen, denn von der Partei gab es kein Geld.“ Das sah bei den Linken anders aus. Von den laut Kreisgeschäftsführer Andreas Reincke 30 000 Euro, die die Partei berappen musste, um die in Rostock noch recht unbekannte Kandidatin Kerstin Liebich ins Licht zu rücken, seien allein 8000 Euro von der Bundespartei bestritten worden. Der Kreisverband habe aus eigener Kraft 21 000 Euro aufgebracht, die sich nach Aussagen Reinckes noch aus Resten vom Landtagswahlkampf 2009 zusammensetzten. 1000 Euro habe man mit Spenden decken können. „Die Linke hat bei Firmen nicht eine solche Lobby“, so der Kreisvorsitzende. Für ihren Kandidaten Ait Stapelfeldt habe die SPD unter
  18. Privatpersonen und Unternehmen eine Summe von etwas mehr als 15 000Eurozusammenbringen können. Partei-Mitglieder spendeten nach Aussagen des stellvertretenden Kreisvorsitzenden, Julian Barlen, über 12 000 Euro. Den Rest zur Kostensumme von 46 000 Euro habe der Kreisverband der SPD gestemmt.
  19.  
  20. Mit 19 000 Euro sei der OB-Wahlkampf mit Christian Blauel als Aushängeschild für die Rostocker Grünenlaut Schatzmeister Uwe Flachsmeyer der bisher teuerste Wahlkampf gewesen. Firmen hätten
  21. sich an den 3000 Euro Zuwendungen nicht beteiligt. „Das waren alles Kleinspenden“, sagt Flachsmeyer.
  22. Der Eigenanteil der GrünenRostocks und des Landesverbandes der Partei habe jeweils bei 8000 Euro gelegen.
  23.  
  24. Sybille Bachmann, die für den Rostocker Bund im Rennen um den OB-Stuhl mitmischte, erklärt, sie
  25. habe fürs Plakatieren, für das Drucken von Flyern und Postkarten etwas über 10 000 Euro ausgegeben.
  26. Wahlkampfspendenhabesie in Höhe von 6000 Euro eintreiben können, die sich auf 18 Privatpersonen
  27. und Unternehmen verteilten. Einzelbewerber Thoralf Vetter war für die OSTSEE-ZEITUNG am
  28. gestrigen Freitag nicht zu erreichen
  29.  
  30. Rathaus-Chef nahm im Wahlkampf weitaus mehr Geld ein, als sein Bündnis zugibt.
  31. Spenden an das Wählerbündnis UFR für den OB-Wahlkampf
  32. Roland Methlings in Euro
  33. GHV Gesellschaft für Haus und Grundstück 500
  34. Rollwitz, Arnim 21
  35. H-Projekt GmbH 3000
  36. Zembsch, Renate und G. 1700
  37. H&F Industry Data GmbH 2000
  38. CKS Bau und Projektentw. 4000
  39. Höffner Möbelgesellschaft 9000
  40. Andresen, Bernd 500
  41. Kunz, Friedemann 1000
  42. Janzen, Rainer 1500
  43. Peschke, Dirk 1700
  44. HRI Hamburg Rostock 5000
  45. Neptun Terminal GmbH 5000
  46. GK Großkauf Immobilien 7500
  47. Jagdgenossen. Nord-Ost 300
  48. Verein Arbeit und Qualif. 500
  49. Bäckerei Sparre 4500
  50. SIV-Service 5000
  51. First Hotel Rostock 3000
  52. Brauer, Ingo 2000
  53. Gerhart, Thomas 1700
  54. Stintzing, Irmin 5000
  55. Dtsch. Immobilien AG 3500
  56. HKC GmbH 5000
  57. GolfanlageWarnemünde 1500
  58. Weiss, Joern 200
  59. Ziegler, Karsten 2000
  60. A. Voß Erdbau u. Transporte 1500
  61. Baltic Taucherei- und Bergungsbetrieb
  62. Rostock GmbH 250
  63. Großtanklager Ölhaf. Rostock 4000
  64. Gienapp, Jens 500
  65. SHRU Holding GmbH 8000
  66. SHR Oel Holding GmbH 3000
  67. Stein, Holger 150
  68. Matthies, Gerhard 1000
  69. Sieratzki, Steffen 100
  70. Instandhaltung Karosserie 1000
  71. Lutter Immobilien 4000
  72. Mathias vonMetzsch 1000
  73. Ahrendt & Partner Rechtsanw. 1000
  74. Hanseat Immobilien 10000
  75. TLWaltersdorf Service GmbH 9000
  76. WILCOMGmbH 9000
  77. Erste Fiege Real Estate 4000
  78.  
  79. Quelle: UFR-Unterlagen Kein Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
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