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MatthiasS23

Josefa Thalmann

Apr 15th, 2015
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  1. Hannoveraner wegen Mordes angeklagt
  2.  
  3. Mitte April ist eine 83-jährige Seniorin in ihrem Haus im münsterländischen Hörstel erschlagen und ausgeraubt worden. Am Mittwoch begann vor dem Schwurgericht Münster der Mordprozess gegen den 41-jährigen Ricardo L. aus Hannover und seinen mutmaßlichen Komplizen, den 23-jährigen Romani L. aus Hameln.
  4.  
  5. Mit einem kurzen Nicken begrüßte der Hannoveraner seine vielen Angehörigen, als er von einem Wachtmeister in den Gerichtssaal geführt wurde. Fast demonstrativ strahlte er Zuversicht aus. Von Nervosität keine Spur. Dabei steht für den großen, athletischen Mann vieles, wenn nicht alles auf dem Spiel.
  6.  
  7. Der 41-Jährige ist wegen Bandendiebstahls vorbestraft und hat schon viele Jahre im Gefängnis verbracht. Im Fall einer Verurteilung droht ihm deshalb die Sicherungsverwahrung – und damit Haft bis an sein Lebensende.
  8.  
  9. Das Opfer, die 83-jährige Josefa T., hatte einen Weltkrieg überlebt und die harten Jahre des Wiederaufbaus gemeistert. Sie hatte das Wirtschaftswunder kommen und gehen sehen – und lebte schließlich allein in ihrem Haus auf dem Land.
  10.  
  11. Doch die münsterländische Idylle wurde am späten Abend des 17. April jäh zerstört. Josefa T. saß in ihrem Wohnzimmersessel, als ihre Mörder durch ein Fenster einbrachen.
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  13. Die 83-Jährige hatte keine Chance. Immer wieder prasselten die Schläge mit Fäusten und einem scharfen Gegenstand auf sie ein. Die Seniorin starb schließlich an schweren Kopfverletzungen.
  14.  
  15. Die Täter durchwühlten das Haus, brachen einen Tresor auf und raubten Geld in unbekannter Höhe. Zwei Monate lang fahndete die Mordkommission "Riese" nach den Tätern – bis Ende Juni eine Gruppe von reisenden Dachdeckern ins Visier der Ermittler geriet.
  16.  
  17. Der 41-jährige Hannoveraner wurde sofort festgenommen. Vier Wochen später folgte der Zugriff bei dem 23-Jährigen in Hameln. Der junge Mann ist in Hannover geboren. Zu Prozessbeginn verschanzten sich die beiden Angeklagten hinter einer Mauer des Schweigens.
  18.  
  19. Kein Wort zu den Vorwürfen, kein Wort zu ihrem bisherigen Leben. Der Hannoveraner hatte im Vorfeld der Verhandlung auch jede Untersuchung durch einen Psychiater abgelehnt. Doch die Beweise, die die Staatsanwältin gestern darlegte, könnten erdrückend sein: Es wurden Blutspuren des Opfers an der Jacke des 23-Jährigen und DNA-Fragmente des Hannoveraners an dem eingeschlagenen Fenster gefunden. Das Schwurgericht Münster hat für den Prozess zunächst elf Verhandlungstage angesetzt.
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