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Untitled

Sep 12th, 2014
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  1. Den Montagsdemonstranten "geringstmögliches intellektuelles Niveau" vorzuwerfen, spiegelt die Denkweise von vielen Intellektuellen wieder. Das vorherrschende Inseldenken von Neu-Intellektuellen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, welches die Meinung von einfachen Menschen generell als zweitrangig ansieht, ist mit ein Grund für den gesellschaftlichen Niedergang.
  2.  
  3. Der Autor will eine ungesunde Mischung von Interessen erkennen. Dabei macht gerade diese Vielschichtigkeit die Montagsdemos zu einer bemerkenswerten Aktion. Linke, Rechte, Alternative ... positionieren sich gemeinsam und friedlich gegen ein ungerechtes System. Dass keine Intellektuellenriege an der Spitze der Demonstration steht und sich vorwiegend normale Menschen einbringen, wirkt wohl verstörend auf einige Gestalter und Vordenker.
  4.  
  5. Die Welt und Gesellschaften unterliegen komplexen Vorgängen, richtig. Was immer verwundert, ist die Tatsache, dass oft keine Komplexität zu erkennen ist, wenn es um Maßnahmen geht, welche die Mehrheit benachteiligen. Da werden zügig Lösungen gefunden, während Maßnahmen gegen gesellschaftsfeindliche Zustände, verursacht durch Minderheiten, überhaupt nicht oder nur in stark abgeschwächter Form umgesetzt werden. Die Missstände sind angeblich zu komplex, um adäquate Lösungen zu finden. Dabei deutet die Untätigkeit eher auf mittelalterlichen Standesschutz hin.
  6.  
  7. Beim Thema aufkeimender Antiamerikanismus, zeigt sich erneut die Ansicht eines Intellektuellen, der die Wahrnehmungen von einfachen Menschen als bedeutungslos erachtet. Unterhalb intellektuellen Niveaus, soll keine Diskussion und Meinungsbildung stattfinden. Dazu wird der Kommentar eines anonymen Verfassers herangezogen, der repräsentativ für den intellektlosen Widerstandsgedanken der Montagswachen-Bewegung stehen soll.
  8.  
  9. Anstatt sich in intellektueller Selbstinszenierung zu verlieren, die Weltsicht von einfachen Menschen zu diskreditieren, sollte der Autor die Absicht der Mithilfe in die Tat umsetzen und an den Demos teilnehmen. Die Diskussion mit anderen Demonstranten, führt oft zu faszinierenden Lösungsansätzen und Vorschlägen. Es ist bemerkenswert, dass sich einfache Menschen Gedanken über das Weltgeschehen machen und diese auch zum Ausdruck bringen. Es spielt dabei keine Rolle, in welcher Form die Meinung verpackt ist. Wichtig ist, dass sich die Demonstrierenden vom Heer der zombifizierten Mitbürger abgrenzen, die kritiklos Meinungen von der Intellektuellen-Insel anbeten, anstatt selber zu handeln und zu denken.
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