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Polizei-Aktion gegen Müll-Rowdys

Aug 7th, 2013
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  1. Sächsische Zeitung online
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  3. Mittwoch, 07.08.2013
  4. Polizei-Aktion gegen Müll-Rowdys
  5. Mit mehr Tonnen hat die Stadt versucht, das Müllproblem im Alaunpark zu lösen. Doch das sanfte Experiment wird nun für beendet erklärt.
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  7. Von Tobias Winzer
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  9. Glasflaschen, Pizzakartons, Einweggrills, Plastikverpackungen und jede Menge Servietten – der Alaunplatz gleicht nach Sommerabenden einer Müllkippe. Anwohner ärgern sich außerdem über laute Musik bis weit nach Mitternacht. Damit das nicht so bleibt, will die Stadt nun gemeinsam mit der Polizei härter durchgreifen. „Wir sind eigentlich keine Freunde von ordnungsrechtlichen, repressiven Mitteln, aber es ist eine Grenze erreicht, wo es nicht mehr anders geht“, sagt Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (CDU).
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  11. Damit erklärt er ein Experiment, das die Stadt erst im vergangenen Jahr begonnen hat, schon wieder für beendet. Unter anderem hatte die Verwaltung mehr Mülleimer aufgestellt, diese öfter geleert und den Park drei- statt einmal pro Woche gereinigt. So sollte sich das Müllproblem praktisch von selbst lösen. 17.000 Euro hat die Stadt dafür investiert. 150.000 Euro muss sie sowieso jährlich für die Rasenpflege und die Müllbeseitigung im Alaunpark ausgeben. „Im Alaunpark reicht es nicht, einfach mehr Papierkörbe hinzustellen und sie öfter zu leeren“, sagt Sittel nun.
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  13. Uniform soll Wirkung erzielen
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  15. Denn gebessert hat sich an der Situation nicht viel. „Ich bin enttäuscht, weil der Anteil derjenigen, die die Neustadt als reine Event- und Partylocation betrachten, so zunimmt“, sagt Sittel. Die bisherigen Maßnahmen würden nicht mehr ausreichen, um allen Parkbesuchern einen entspannten Abend zu sichern. Das Thema Lärm durch mitgebrachte Musikanlagen habe gar „eine neue Dimension“ erreicht.
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  17. Sittel schätzt, dass die Hauptverursacher von Müll und Lärm aus dem Umland und aus anderen Stadtteilen kommen. Deswegen helfe es auch nicht, den Müll einfach eine Woche liegen zu lassen, was innerhalb der Verwaltung tatsächlich schon diskutiert wurde. „Die, die den Müll liegen lassen, sehen den Müll nicht, der liegen bleibt. Zudem würde der Müll, gerade bei sommerlichen Temperaturen, für hygienische Probleme sorgen“, so Sittel.
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  19. Mehr Kontrollen gegen absichtlich liegen gelassenen Müll oder nächtlichen Lärm schloss die Stadt bislang aus, weil das Ordnungsamt selbst an personelle Grenzen stößt. Die besondere Einsatzgruppe, die dafür zuständig ist, besteht aus gerade einmal 20 Mitarbeitern. Auf 365 Tage und drei überlappende Schichten gerechnet bleibt kaum Zeit für gezielte Einsätze auf dem Alaunplatz. Hinzu kommt, dass die Mitarbeiter nicht 24 Stunden am Tag im Einsatz sind. Die meisten Beschwerden gegen Müll und Lärm kommen aber nachts.
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  21. Weil es mehr Personal auch in Zukunft nicht geben wird, plant Sittel nun gemeinsame Aktionen mit der Polizei. „Erstens, weil wir selbst nicht zufrieden sind und zweitens, weil es eine Menge Beschwerden gibt“, sagt er. „Von der Zusammenarbeit mit der Polizei erhoffen wir uns, dass die Kollegen, auch durch ihre Uniform, eine wesentlich andere Wirkung erzielen.“ Beide Seiten haben in der vergangenen Woche eine Art Strategieplan entwickelt.
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  23. Demnach werden sich die Mitarbeiter des Ordnungsamtes bis zum Ende des Sommers auf den Alaunplatz konzentrieren – auch wenn dafür andere Aufgaben, wie die Kontrolle von Spielplätzen oder der Leinenpflicht für Hunde, vernachlässigt werden müssen. Zudem soll es gemeinsame Streifen mit der Polizei geben. An Sonntagen zeigt die Polizei allein Präsenz. Laut Sittel geht es vor allem darum, den Lärm zu verringern. Denn es sei gar nicht so einfach, die Verursacher von Müll zweifelsfrei zu überführen. Wer Müll absichtlich liegen lässt oder am Wochenende nach Mitternacht laut Musik hört, dem drohen empfindliche Strafen. Bußgeld in Höhe von 50 bis 100 Euro kann fällig werden.
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  25. Im nächsten Sommer soll es dann weitere Versuche geben, die Probleme in den Griff zu bekommen. Unter anderem prüft die Stadtverwaltung derzeit eine Verlegung der offiziellen Grillflächen, das Aufstellen von Toilettenwagen, den Einsatz eines Sicherheitsdienstes oder das Ausleuchten des Parks.
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