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Guest User

Grundeinkommen

a guest
Jul 4th, 2012
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  1. Grundeinkommens Diskussion in der Sackgasse?
  2.  
  3. Das GE soll auf demokratischem Weg Realität werden, dazu Bedarf es einer Mehrheit, die ist momentan nicht vorhanden. Eine Möglichkeit dazu wäre, dass die Mehrheit arbeitslos wird und dann wohl für die Einführung eines GE stimmt. Dies ist aber weder wahrscheinlich noch wünschenswert. Nein, ich meine, die ganze Diskussion müsste neu ausgerichtet werden. Dazu hier ein paar Gedanken:
  4.  
  5. Das GE würde, genauso wie heute der Sozialstaat, von den Arbeitern, Angestellten, Selbständige und Manager etc erarbeitet. Um eine Mehrheit für ein GE zu bekommen, bedarf es Anstrengungen, diese große Gruppe zu gewinnen.
  6.  
  7. In der GE Diskussion müsste die Situation der Arbeiter (im Sinne aller in der Wirtschaft tätigen Menschen) viel viel stärker behandelt werden. Denn der gefährliche Mechanismus der hier wirkt, sieht so aus: je mehr jemand seine Arbeit hasst und nur unter großem Widerwillen und Selbstüberwindung ausübt, desto mehr wird diese Person GEGEN das GE sein. Ist ja auch nachvollziehbar, wieso soll unter diesen Umständen jemand etwas bekommen, der nicht in der Tretmühle ist, das wäre geradezu absurd. also....
  8.  
  9. .. die GE Diskussion darf nicht lauten: endlich nicht mehr arbeiten (denn dann gibt es auch kein GE). Stattdessen sollte das Motto lauten: endlich die gute Arbeit, endlich arbeiten mit innerer Zustimmung, Gelassenheit, Angst frei und in Würde!
  10. Schauen wir hier genauer hin, was hindert heute die Menschen daran, ihre Arbeit zu genießen. Es sind verschiedene Aspekte, diese Liste ist sicherlich nicht vollständig:
  11.  
  12. - Schlafmangel durch zu frühes Aufstehen (*)
  13. - Pendeln
  14. - menschlich ungeeignete Vorgesetzte
  15. - widersinnige Arbeitsanweisungen
  16. - Anwesenheitspflicht (auch wenn die Arbeit längst erledigt ist)
  17. - vielfältige Unfreiheit (e-mails lesen oder handy aufladen sind ein Kündigungsgrund)
  18. - usw
  19.  
  20.  
  21. Die negativen Aspekte der Arbeit haben also wenig mit der "eigentlichen Tätigkeit", also den Beruf, für den man sich entschieden hat und für den man bezahlt wird, zu tun, als vielmehr mit Unsinnigkeiten und Ritualen, die obenauf gepfropft werden. Arbeiten in Deutschland ist für recht viele Menschen nicht so schön. Zuerst muss man seinen Verstand abgeben. Und stellt dann fest, dass einem auch noch die Würde genommen wird. Das ganze trotz vielfältigster Gesetze, Gewerkschaften und Betriebsräten usw, usf. Es funktioniert einfach so nicht! Macht ist die achte Todsünde, und man fragt sich irgendwann, bin ich eigentlich im Kindergarten oder in der Klapsmühle.
  22.  
  23. Ich weiß nicht, ob ich diesen Punkt jetzt deutlich genug klargemacht habe. Wer derartiges nicht aus eigener Erfahrung kennt, wird es nicht verstehen. Dieser ständige Druck, das vertikale mobbing, die Abhängigkeit vom Einkommen,... das ist alles nicht gut, und es betrifft viele. Jedenfalls ist hier mMn der Ansatzpunkt, wo man die GE Diskussion ausrichten sollte. Das GE soll sein: ein Versprechen, auf das jeder und jede anständig arbeiten kann. Niemand soll je wieder mehr über Gebühr fertiggemacht, gemobbt und unfair behandelt werden.
  24.  
  25.  
  26.  
  27. (*) zum Thema Schlaf gibt es einen interessanten Text, den man hier nachlesen kann. Besonders spannend fand ich die Beobachtung, dass 100% der Lehrer und Politiker "Lerchen" sind. das prägt... :)
  28.  
  29. http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/bekenntnisse-eines-morgenmuffels-langschlaefer-aller-laender-erhebt-euch-a-795271.html
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