Blöd: Eben hats noch gezappelt - jetzt ist es tot.
Zeig den lieben Kleinen die Lieferquelle der Supermärkte und mach dich unbeliebt: Sarah Wiener kocht - und schließt die Fressquelle ein.

Eine Sendung, in der 12jährige mit einem Thema konfrontiert werden, welches mancher Erwachsene nicht mal verkraften würde, ohne gleich Vegetarier zu werden. Und wenn man sich die Kommentare der Gastkinder durchliest, könnte man meinen, das Essen kommt eben einfach aus dem Lastwagen der täglich vorm Supermarkt stoppt. Dreizehnjährige die 13 Jahre in einer Scheinwelt lebten. Gut - der Schock ist dann doch irgendwie nachvollziehbar. Sarah hätte die Sendung vielleicht erst mal mit dem Schälen einer Orange einleiten sollen. Und während die Kinder das Fruchtfleisch verzehren, bringt der Regieassi das süße Häschen herein: "So," sagt Frau Wiener, "das hier ist auch nur eine Orange, aber eine mit Fell. Und Vorsicht: Nicht dass die Fusselorange wegläuft!".

"Heute kann man niemanden mehr schocken. Alles hat man schon 1000 Mal gesehen." - Doch, man kann schocken. Mit der Realität. Dazu muss man aber noch nicht mal Tiere schlachten. Biologie 10. Klasse reicht da aus: man nimmt Frösche auseinander.

Ein unnatürlicher Bezug zur Natur (rl [!sic]), führt zu unsinnigen Essverhalten. Und Fischstäbchen stammen eben nicht von einem Megaklotz Dings ab, aus dem man die Riegel ausstanzt und einfach verpackt.

Die Thematisierung des Schlachtens, also der Darstellung des Schlachtens als Quelle für den Inhalt des Kochtopfes, finde ich korrekt. Dürfte dann auch die erste Kochsendung sein, in der man benötigte Zutaten beschafft, ohne sich an die Kasse zu stellen. Über die Umsetzung kann man sich streiten. Theorie hätte vielleicht auch ausgereicht.

Als Kind war ich auch mal bei einer Schlachtung dabei. Und ich denk, dass ich der Grund, weshalb ich niemals Supermarktfleisch kaufen würde.


Und die Nicht-Schmuse-Variante des Schlachtens gibts dann hier:
http://video.google.com/videoplay?docid=6361872964130308142