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Guest User

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a guest
Jul 31st, 2015
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  1. "Ich will keine entscheidungen mehr treffen" sagte er, während er dem afroamerikanischen army rekrutierer in die augen blickte.er hat nicht sofort weggeguckt nachdem er sich geäußert hatte, es schien so, als hätte er noch zweifel an seiner motivation.Aber der blick wurde von seinem gegenüber nicht erwidert, der rekrutierer blickte schweigend auf den tisch. der künftige soldat hatte sich bereits vorgebeugt, mit dem stift in der hand und dem vertrag auf dem tisch, er ist kurz davor den vertrag zu unterschreiben, der ihn 10 jahre der army verpflichtet.
  2. er starrt auf den zettel, der text ist in einer kleinen schrift aber mit langen sätzen geschrieben.
  3. er ließt den zettel aber nicht, es ist vielmehr ein zweifelhaftes, verzweifeltes fantasierendes und verpeiltes starren auf den zettel, während ihm 1000 sachen durch den kopf gehen."vielleicht sollte ich noch ein wenig warten", dachte er sich.
  4. "das kreuz zum unterschreiben steht rechts unten auf der seite" sagte eine tiefe autoritäre stimme von der anderen seite des tisches.
  5. prompt folgte die unterschrift, ohne weiter lange darüber nachzudenken, denn einer forderung, auch wenn sie nur indirekt ausgesprochen wird folgt er instinktiv.
  6. kaum hebt er den stift an und wirft noch einen letzten blick auf seine schnell gekrickelte unterschrift wird der vertrag von einer rauen, trockenen hand weggezogen.
  7. neben einem stapel papiere, einen eingeschalteten laptop und einem kaffee auf dem tisch steht sein vertrag kurz auf augenhöhe mit dem rekrutierer, der einen letzten blick auf die formale korrektheit des vertrages blickt, ehe dieser auch auf dem stapel gelegt wird.
  8. Sein blick geht zum neuen soldaten, der sein handeln detailreich beobachtet hat.
  9. "Wilkommen bei der army, Henry lizzler"
  10. ein afugespieltes lächeln folgte dem obligatoischen willkommensgruß, der noch nicht einmal mühevoll aufgespielt war, es war vielmehr ein hochziehen der wangen.
  11. er fuhr fort und widmete seine ganze aufmerksamkeit wieder seinem computer, er tippte fleißig sachen ein.
  12. henry hatte verstanden, dass die unterhaltung beendet ist, ein leises und unsicheres "Tschüss" kam über seine lippen, die er ohnehin selten benutzt.
  13. er drehte seinen oberkörper zuerst richtung ausgang ehe seine beine sich in diese richtung bewegt haben.
  14. nach einigen metern richtung ausgang bemerkt er, dass die schlange rechts von ihm ein ende fand.
  15. seinen kleinen viertürer hatte er ein wenig weiter außerhalb geparkt, dadurch weicht er dem stress aus, der von den anderen fahrern beim ein und ausparken verursacht wird.
  16. als er sich in sein auto gesetzt und die fahrertür neben sich etwas stärker als sonst zugezogen hat, schaute er nochmal nachdenklich aus dem nebenfenster.
  17. einige sekunden später trat er auf die kupplung und startete den motor, ohne seinen starren blick in die menschenmenge vor dem gebäude auch nur einen millimeter zu verschieben.
  18. nach einigem grübeln senkte er seinen blick, schaute auf seinen schoß und dann nach vorne durch die windschutzscheibe, ehe er seinen gurt anlegte, die handbremse runterdrückte und langsam die kupplung kommen ließ.
  19. normalerweise achtet er genau auf die sicherheitsregeln im verkehr und blieb immer höchstaufmerksam, aber diesmal ist er seinen kurzen heimweg nach dem schma x gefahren, den er auswenig konnte.
  20. in seiner typischen single-wohnung angekommen und die tür hinter sich geschlossen, schmiss er seinen kleinen, minimalistischen schlüsselbund auf den kleinen tisch im wohnzimmer, gleich neben die pizzaschachtel.
  21. man merkte ihm die erschöpfung an, nicht nur seine haare, auf die er viel wert legte fingen an nicht mehr frisch gestyled auszusehen, sondern auch seine augen haben ihr funkeln verloren, aber dafür ringe gekriegt.
  22. trotzdem ging er seinem geregelten ablauft nach.pinkeln.hände waschen. jogginghose anziehen. zähne putzen.hinlegen.und auf politisch bildenden websites sich in seinen schlaf scrollen.
  23.  
  24. am nächsten morgen schoss ihm die zahl 3 in den kopf, denn so viele tage bleiben ihm, bis seine grundausbildung in dem 200 km entfernten trainingslager beginnt.
  25. nachdem er sich aufgerichtet hat und nun in seinem bett saß, seine füße aber nicht den boden berührten lenkte er seinen blick auf die drei umrahmten bilder die auf der anderen seite des zimmers auf einem kleinen bücherregal standen.
  26. auf dem Bild ganz links sieht man seinen vater, er steht in einer schwindelerregenden höhe, auf einem berg möchte man meinen, aber es ist eine klippe. Er blickt mit dem kopf tief in den abgrund, steht aber paradoxerweise erhobenen hauptes selbstbewusst auf dem staubigen fels.
  27. Die Mutter hingegen, die auf dem mittleren bild zu sehen trägt einkaufstüten und hat ihr haupt gesenkt, sie schenkt der kamera aber ein dezentes lächeln.
  28. das lächeln führt aber nicht in ihre tiefe gedankenwelt hinein, und erst recht nicht in ihre seele, vielmehr fungiert das gesicht als mauer, was ihre wahren emotionen von ihrer mimik förmlich isoliert.
  29. das Mädchen mit sommerkleid,-sprossen wirft dem betrachter des bildes ein hinreißendes lächeln zu, das jeden dazu animiert in das bild hineinzuspringen und sich zu ihr auf die wiese zu legen um den moment zu genießen und alle sorgen, ängste, kummer, verantwortungen beiseite zu lassen.
  30.  
  31. Die Bilder hat er dahingestellt, damit er jeden morgen nach dem aufwachen an seine vergangenheit denkt. Dieser morgen bildet keine ausnahme, auch wenn er noch vor 12 stunden eine langfristige entscheidung getroffen hat, die womöglich den rest seines lebens determinieren wird und vielleicht über leben und tot entscheidet, sind die Reize die von den bildern ausgehen wesendlich höher und unvergleichbar.
  32.  
  33. auch für den morgen hatte er eine festgelegte routine.klogang.duschen.haare föhnen.zähne putzen. seine nassen ohren mit wattestäbchen trocknen und säubern und als letztes frische kleidung anziehen. Er zwingt sich täglich rauszugehen, um wenigstens ein minimum an äußeren reizen und menschlichem kontakt zu erfahren.
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