Theologe soll im Asyl-Streit vermitteln

Sächsische Zeitung online

Mittwoch, 16.10.2013
Theologe soll im Asyl-Streit vermitteln

Dresden. Die Krawalle in der Chemnitzer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber haben gestern den Innenausschuss des sächsischen Landtags beschäftigt. Innenminister Markus Ulbig (CDU) verwies in der nichtöffentlichen Sitzung darauf, dass sich die Situation mit der Eröffnung einer Außenstelle in Schneeberg entspannt habe.

Sachsens Ausländerbeauftragter Martin Gillo betonte nach Angaben der Grünen, dass dort Handlungsbedarf bestehe. „Vor allem deeskalierende Maßnahmen und ausreichend Sozialarbeit müssen sofort etabliert werden, damit sich die Konflikte in Schneeberg nicht genau so zuspitzen wie in Chemnitz“, sagte die Grünen-Abgeordnete Elke Herrmann nach der Sitzung. Die Linken-Parlamentarierin Freya-Maria Klinger wies darauf hin, dass mehrere Betreuerstellen unbesetzt seien. Sie sprach von einer angespannten Lage.

Im Konflikt mit Anwohnern der Chemnitzer Einrichtung soll der Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, Frank Richter, vermitteln. Der Theologe hatte in den vergangenen Jahren Proteste gegen Neonaziaufmärsche in Dresden koordiniert und verschiedene Interessensgruppen an einen Tisch gebracht. Bei Krawallen in dem Chemnitzer Heim waren vor drei Wochen 21 Menschen verletzt worden. Mehr als 400 Bewohner leben dort. (SZ/ale)