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- Beschluß vom 13.11.2012
- Protokoll: http://www.stupa.uni-potsdam.de/Protokolle/Legis15/121113protokoll.pdf
- "*Politk à la Kunst heißt Hochschulniedergang mit System*
- Die Studierendenschaft der Universität Potsdam verurteilt
- Sparmaßnahmen und antidemokratisches Gebaren der Landesregierung
- Die Studierendenschaft der Universität Potsdam verfolgt mit Entsetzen die aktuellen
- hochschulpolitischen Allüren und Beschlüsse der Brandenburger Landesregierung,
- im Besonderen des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) und der
- Ministerin Sabine Kunst. Sämtliche Versuche des Demokratieabbaus, die permanente Unter-
- finanzierung und das "Durchregieren" seitens der Ministerin verurteilen wir auf das Schärfste.
- Dem Gesetzesentwurf zur Zwangsfusion der BTU Cottbus und der Hochschule Lausitz Senftenberg
- liegt all das zu Grunde.
- Dieser Entwurf schafft einen Präzedenzfall, auf den die Landesregierung später neue
- Eingriffe in die verfassungsrechtlich geschützte Hochschulautonomie stützen kann.
- Die Landesregierung überging monatelang die Bemühungen aller Betroffenen um eine ernsthafte
- Kooperation. Dieser Umgang mit dem Widerstand gegen die Zwangsfusion, unter anderem dem der
- Volksinitiative "Hochschulen erhalten", zeigt das zweifelhafte Demokratieverständnis der
- Landesregierung. Dieses Vorgehen betrifft alle Hochschulen und Studierenden im Land Brandenburg.
- Für eine zukunftsfähige Hochschulpolitik rufen wir - die Studierendenschaft der Universität
- Potsdam - daher alle Studierendenschaften im Land und alle politischen Akteurinnen auf, ein
- Zeichen gegen dieses Vorgehen zu setzen.
- Wir solidarisieren uns mit den Betroffenen.
- Wir fordern:
- *Die Aufstockung der finanziellen Mittel für alle Hochschulen im Land Brandenburg*
- Das Land soll dabei mindestens den Bundesdurchschnitt der Hochschulfinanzierung erreichen.
- Gerade in Anbetracht von Steuermehreinnahmen muss für Bildung mehr Geld möglich sein.
- Schließlich belegt das Land Brandenburg bei der Hochschulfinanzierung, gemessen an den
- Ausgaben pro Kopf der Bevölkerung und am Anteil der Hochschulaufwendungen am Brutto-
- inlandsprodukt, den letzten Platz in der Bundesländerreihe.
- Wir ergeben uns nicht dem vom MWFK forcierten Konkurrenzdruck zwischen den Hochschulen.
- Wir lassen uns von der Landesregierung nicht gegeneinander ausspielen!
- *Die Rücknahme aller Zwangsfusionspläne der Hochschulen in Cottbus und Senftenberg*
- Die Weiterentwicklung der Hochschullandschaft kann und wird nur im Einverständnis
- aller Beteiligten möglich sein. Dies betrifft auch die aktuelle Hochschulplanung
- der Landesregierung für das gesamte Land Brandenburg.
- Die Selbstverwaltungen der Hochschulen müssen vom Landtag und von der Landesregierung
- ernsthaft in diese Gestaltungsprozesse eingebunden werden. Dies kann nicht überstürzt,
- sondern nur mithilfe eines langfristigen Dialoges unter Berücksichtigung aller Positionen
- erfolgen.
- Man muss kein Organisationsberater sein, um zu wissen, dass übereilter organisatorischer
- Wandel zu Folgeprobleme führt, die mehr kosten als eine vernünftige Vorbereitung unter
- Einbeziehung der Beteiligten. Wir sperren uns dagegen, dass die Arbeitsbedingungen von
- Mitarbeiter_Innen und Studienverläufe von Studierenden durch Fehlregieren sabotiert werden.
- *Brandenburger Hochschulen brauchen endlich verlässliche und langfristige Finanzierungszusagen*
- Das aktuelle Mittelverteilungsmodell belohnt Leistungszuwächse von Hochschulen mit
- Geldabzügen bei anderen Hochschulen. Zielvereinbarungen zwischen der Ministerin und
- den Hochschulpräsident_Innen dagegen diktieren den Hochschulen in angespannter Haus-
- haltssituation einseitige Interessen des Ministeriums und entbehren damit jedweder
- parlamentarischer und hochschuldemokratischer Legitimation. Sie sind unserem Erachten
- nach keine sinnvollen Mittel zur Erreichung der dringend nötigen Finanzierungssicherheit
- der Hochschulen. Stattdessen fordern wir ein Ende der Verwaltung des künstlichen Mangels!
- Die Studierendenschaft der Universität Potsdam wird für die Erfüllung der Forderungen
- im Kampf um eine tragfähige Hochschulpolitik die ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen.
- Wir unterstützen die Volksinitiative "Hochschulen erhalten", deren Forderungen und
- Protestaktionen. Wir begrüßen in diesem Zusammenhang auch ein mögliches Volksbegehren
- und ebenso rechtliche Schritte gegen das Zwangsfusionsgesetz, das die Prinzipien der
- Hochschulselbstverwaltung, der internen Hochschulmitwirkung und der Wissenschaftsfreiheit
- verletzt.
- Wir erklären uns solidarisch mit allen betroffenen Hochschulen und deren Studierendenschaften."
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