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Sep 22nd, 2019
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  1. Textstelleninterpretation Studierzimmer I
  2. Vers 1335-1378
  3.  
  4. Faust - Der Tragödie erster Teil ist ein Drama von Johann Wolfgang von Goethe, erschienen 1808. Die Tragödie handelt von dem Wissenschaftler Dr. Faust, der mit allen Mitteln versucht, seinen Wissensdurst zu stillen, was ihm aber nicht gelingt und er somit sein Leben nicht genießen kann. Dr. Faust schließt sogar einen unheilvollen Pakt mit dem Teufel, um zur Erkenntnis zu gelangen.
  5.  
  6. //Was zuvor geschah – alles vor studierzimmer
  7. Bei einem Gespräch
  8.  
  9. //Inhaltsangabe – Studierzimmer I 1335 bis 1378
  10. Mephisto sagt er sei ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse wolle und stets das Gute schaffe. Faust versteht diesen Ausspruch nicht und fragt Mephisto, was er damit meine. Mephisto erklärt dem Doktor diesen Umstand mit weiteren Rätseln, die Faust versucht zu entschlüsseln. So lässt Mephisto verlauten, dass er Teil von Allem sei, was Faust aber
  11.  
  12. //Interpretation
  13. Das Ziel von Mephisto ist es, die Schöpfung zu zerstören. So sagt Mephisto er sei ein Teil von jener Kraft, die stets das böse wolle. (V. 1335-1336) Weiter ¬führt er aus, dass alles das entstehe es wert sei zugrunde zu gehen. (V. 1239-1340) An diesen Aussagen ist zu erkennen, dass Mephisto der Schöpfung, also allem das entstanden ist nach der Zerstörung trachtet. Dieses Ziel versucht Mephisto mit allem zu erreichen. So habe er bereits versucht, „diese plumpe Welt [...] mit Wellen, Stürmen, Schütteln, Brand“ (V. 1364-1367) zu vernichten. Im Prolog im Himmel bezeichnet sich Mephisto außerdem als Teufel. (V. 353) Im Christentum ist der Teufel der Inbegriff des Bösen, was Mephisto mit der Aussage, dass sein Element die Zerstörung, Sünde und das Böse sei (V. 1342-1344), unterstreicht. Daran, dass Mephisto die Sünde auch zu seinem Element zählt lässt sich erkennen, dass er nicht nur direkt versucht die Welt zu zerstören, sondern Menschen dazu verführt, Sünden zu begehen. Mephisto ist also jedes Mittel recht, um das Werk Gottes zu zerstören.
  14. Mephisto kann die Zerstörung der Schöpfung nicht gelingen. „dem verdammten Zeug, der Tier- und Menschenbrut, Dem ist nun gar nichts anzuhaben.“ (V. 1369-1370) Egal, was Mephisto bereits versucht hat, es gibt „zirkuliert [stets] ein neues, frisches Blut“ (V. 1372) Egal, wie Mephisto versucht die Welt zu zerstören, so entstehen stets gute Dinge. So entsteht durch das Schaffen von Finsternis Licht, da es ohne Licht keine Finsternis geben kann. Durch Umweltkatastrophen wird die Schöpfung nur verändert, aber nicht zerstört. (V. 1367-1368) Es entstehen neue Flussläufe, Gebirge oder Schluchten, neuer nahrhafter Boden und neuer Platz für neues Leben. Durch sein Zwang nach Zerstörung verursacht Mephisto somit stetig eine Verjüngung der Schöpfung. Da Mephisto als „kleine[r] Gott der Welt“ (V. 281) nur auf die Mittel der Schöpfung zurückgreifen kann, kann er diese nicht zerstören.
  15.  
  16. Mephisto ist ein Teil der Schöpfung. „Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war, [e]in Teil der Finsternis, die das Licht gebar[.]“ (V. 1349-1350) So heißt es im ersten Buch Mose (Gen 1,2) „Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.“ Mit dieser Anspielung auf den Bibeltext wird klar, dass Mephisto von Gott erschaffen wurde. Diese Annahme wird durch das Verhalten Mephistoteles gegenüber von Gott bestätigt. So spricht Mephisto über Gott von einem „große[m] Herrn“ (V. 352), wodurch sich dieser Gott unterordnet. Gleich verhält es sich mit der Tatsache, dass Mephistoteles Gott mit „o Herr“ (V. 272) begrüßt. Mephisto verkörpert somit das Böse auf der Erde, aber sein Wirkungsbereich reicht nicht über diese hinaus. Somit ist Mephisto auf der Erde gefangen und kann die Schöpfung nicht zerstören, ohne selbst zugrunde zu gehen.
  17.  
  18. Mephisto versucht mit allen möglichen Mitteln die Schöpfung zu zerstören, aber da er selbst ein Teil der Schöpfung ist, reichen seine Mittel nicht aus, um ans Ziel zu gelangen. Dies dürfte auch der Grund sein, weshalb er sich mit Gott auf eine Wette einlässt, obwohl klar ist, dass Gott als Herrscher über alles stets gewinnt.
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