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May 20th, 2017
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  1. Liebe Lesley,
  2.  
  3. bitte schicke mir Deine Kontodaten, wir überweisen Dir 100 €. Damit kannst Du Dein Defizit ausgleichen und einmal nach Düsseldorf ins Tierheim fahren. Auf Deine mail antworte ich nächste Woche, es ist im Moment grad viel los bei uns.
  4.  
  5. Liebe Grüße
  6. Traude
  7.  
  8. From: MayMariah Ming [mailto:desa_star@hotmail.com]
  9. Sent: Donnerstag, 18. Mai 2017 13:34
  10. To: Traude Niel
  11. Subject: AW: Emailkette
  12.  
  13. Liebe Traude,
  14.  
  15. Entschuldige, dass ich so lange nichts geschrieben habe, mir ging es nicht gut und ich habe auch noch immer mit einer starken, Depressiv-Kraftlosen Phase zu kämpfen.
  16.  
  17. Im Mai haben viele Leute Geburtstag, der ist immer vollgepackt im Kalender^^ Ic hoffe die Schokotorte und - kuchen sind gelungen, bei deinen Backkünsten zweifele ich aber nicht dran.
  18.  
  19. bezüglich deiner April-mail:-
  20. Nun, wenns ein harter Schlag kaputtmacht, dann war es schon vorher entzwei ;)
  21.  
  22. Ich habe zwei Geschichten über meinen Vater gehört: Die eine sagt, dass er sich nach England abgesetzt hat, als er erfuhr, dass meine Mutter schwanger war, und dass meine Mutter ihn verließ, weil er ein derartiger eifersüchtiger Kontrollfreak war, dass er, wenn er im Einsatz war, seine Freunde auf meine Mutter angesetzt hat, die sie beobachten mussten, dass sie auch ja niemand anderen trifft und meine Mutter nicht wollte, dass ich in so einem Leben aufwachse.
  23. Was davon der Wahrheit entspricht, ist mir ehrlich gesagt egal, das einzige, was ich von ihm wollen würde, wäre der fehlende Unterhalt - der hätte mir vermutlich nicht nur einen Führerschein, sondern auch eine ordentliche Einrichtung in der Wohnung ermöglicht, vielleicht sogar, eine teure Digitalkamera zu kaufen und ein paar andere größere Anschaffungen, mit denen ich in der Freizeit Dinge hätte tun können.
  24.  
  25. Meine Mutter hingegen hat in erster Linie gar nichts geschafft, außer sich durch Fahrlässigkeit in ihrem Lebensjahr von 18 auf 19 (sprich, während sie mit mir schwanger war) dreimal fast umzubringen, mich als kleines Baby in eine Umgebung abzugeben, in der sie häusliche, sexuelle und psychische Gewalt erfuhr, bis sie auszog, weil ihr der Job wichtiger war, und nachdem sie bemerkt hat, das, oh Wunder, meine Oma und Tante sich in den wenigen Monaten zwischen ihrem Auszug und meinem Einzug sich nicht geändert hatten und häusliche Gewalt genauso an der Tagesordnung war wie bei ihr damals (und von ihr auch ausgeführt - sie hat ihrer 5-Jährigen Tochter eine Haarbürste auf dem Kopf zerbrochen, als sie für 4(!) Tage mit ihr gemeinsam in den Urlaub fuhr, weil ihre Tochter nicht rechtzeitig aufgestanden und angezogen war, um beim Frühstück mit den Darstellern in Disneyland Paris dabeizusein, was sich eh nur die Tochter gewünscht hatte... Sicher, sie war mit mir wie versprochen in Disneyland, aber sie hat bei der verdammten englischen Armee gearbeitet (die zahlten damals noch besser als heute), und aus den versprochenen zwei Wochen IN Disneyland wurden dann auch nur 3 Nächte in Disneyland, wo mehr als einmal zugeschlagen wurde). Jedenfalls, als sie merkte, dass ich auch bei meiner Oma in den "Genuss" der Schrubbbürsten kam, da hat sie mich noch nicht einmal direkt rausgeholt, nein, erst, als ich von einer Prügelei mit meinem kleinen Cousin eine leichte Gehirnerschütterung gehabt hatte und Oma und Tante ihr das nicht gesagt haben, sondern sie dafür hatte anrufen müssen und ich es ihr dann so nebenbei erzählte, erst DANN kam sie auf die Idee, mich doch da wegzuholen...
  26. Schaffte mich in eine nicht mal fertig eingerichtete Wohnung, 8 Tage vor Schulanfang in eine völlig fremde Stadt, ohne Freunde, mit einem falschen Versprechen ("Du darfst auf Alex Pferd reiten, das verspreche ich dir.") ohne Schulsachen, ohne Plan.
  27. Und als ich dann "du bleibst ab jetzt hier, du kommst nicht mehr zurück zu Oma, aber hier, du darfst dich am Telefon verabschieden" mit meiner Oma sprach machte Oma mir eine Vorhersage, die ich meinen Lebtag nicht vergessen werde. "Deine Mama erzählt dir jetzt, dass sie dich nicht schlagen und besser behandeln wird, aber in spätestens zwei Wochen behandelt sie dich schlimmer als du es hier je hattest". Meine Oma täuschte sich in EINER Sache. Der Länge des Schauspiels meiner Mutter. Nach vier Tagen schlug sie das erste Mal zu, nach 10 Tage hatte ich das erste Mal "Zimmerarrest" - Ich durfte nicht einmal zum Klo gehen, außer ich fragte, war vor Kurzem nicht schon gewesen und ließ die Tür offen, damit sie hörte, dass ich auch ja nicht trödelte.
  28. Ich war damals 7 oder 8.
  29.  
  30. Ich glaube, von dem Verhalten meiner Mutter bezüglich ... sagen wir mal, Kontrollfreak, sowie ihrer Essenspolitik habe ich schon erzählt? Habe ich auch schon gesagt, dass ich in der zweiten Klasse diejenige war, die meine Mutter versorgte, weil ich für sie Einkaufen ging - auch gegenüber zur Tankstelle, um ihr die scheiß Zigaretten zu bringen, die sie in meiner Anwesenheit bei geschlossenen Fenster qualmte, zu ihrer Hochzeit fast eine Packung am Tag? Dass ich nicht nur den Müll rausbrachte, die Fensterbänke ab- und einräumte zwischen Fensterputzen (dafür war ich ja noch zu klein, ich kam ja nicht oben ans Fenster ran), den Dachboden fegte, meine Mutter weckte, den verdammt schweren Wäschekorb nicht nur die 4 Etagen in den Keller, sondern dann auch die feuchte Wäsche 5 Etagen auf den Dachboden rauf schleppte? Dafür nicht einmal Essen bekam, dass ich mochte, sogar in der zweiten Klasse Tagelang hungern durfte, nicht, weil es uns an Essen mangelte, sondern weil meine Mutter mich dazu bringen wollte, ekelhafte, ranzige Soße und noch ekligere Klöße zu essen? Sie erst ein Erbarmen hatte, als das Essen zu schimmeln anfing, was fast eine Woche dauerte?
  31.  
  32. Dass wann immer ich weinte, oder meine Mutter mich mit flacher Hand schlug, und ich Aua sagte oder die Luft scharf einzog, sie mich noch einmal fester Schlug, weil "das hätte ja noch nicht wehgetan, sie zeige mir, was schmerzen sind" ? Dass sie mir den Kopf in sehr unangenehme Positionen zog - in denen ich teilweise nicht Atmen konnte - , weil sie in meinem Gesicht Pickel quetschen wollte, wovon ich tatsächlich noch immer eine Narbe habe?
  33. Dass sie einer 13-jährigen, die noch nichts von Sex wissen wollte, erst recht nicht in Bezug auf die eigenen Eltern, nicht nur von Sex, sondern auch sehr deutlich und anschaulich von, sagen wir mal, anderen Fetischen als Blümchensex erzählte, von Dingen, die sie schon getan hatte, teilweise erst vor Kurzem?
  34. Dass sie einer Grundschülerin (weiß nicht mehr ob es 1. oder 2. klasse war), die unglaubliche Angst im Dunkel hatte, im kalten Winter abends auf die Treppe des Dachbodens riss und die Tür ohne Licht zumachte mit den Worten, wenn ich das Licht anmache, würde sie mich in den Keller sperren und es würde mir noch richtig Leid tun und mich dann länger als 10 Minuten barfuß dort stehen ließ? Dass sie einer 14-Jährigen in Arm lag, heulend, weil ihr ja das mit dem Schlagen Leid täte, aber sie wisse nicht, was sie tue, denke aber nicht nur über Selbstmord, sondern vorherigen Tochtermord nach, weil ich 'ja nicht allein würde Leben können'? Dass ich als Kind weder Musikkurse noch Sportkurse oder Aktivitäten in einem Verein nachgehen konnte, schlicht, weil meine Mutter zu eitel und stolz war, als zum Amt zu gehen und sowas für mich zu beantragen? Dass sie der 15-Jährigen Tochter nicht nur die Intelligenz absprach, selber mal kluge Dinge zu sagen, sondern gleichzeitig damit drohte, wenn ich noch einmal Worte unseres Familienpsychologen (Den ICH übrigens organisiert hatte) zu ihr sagen würde, würde sie mich an den Haaren dahinschleifen? Dass ich für jede angebrochene Minute, die ich zu spät war, Anfangs einen Tag Zimmerarrest, und als ich das Lesen für mich entdeckt hatte, einen Tag 'restricted privileges' bekam, was hieß, dass ich weder Musik hören, noch PC, noch Telefon, Noch Handy, Noch Freunde, noch Zeit außerhalb meines Zimmer noch Lesen, spielen oder anderes durfte? Das einzige, was nicht restricted privileges war, war in meinem zimmer zu sitzen und vokabeln abzuschreiben, die ich dann aber auch immer vorzeigen musste, dass ich auch ja nichts gemalt, gebastelt oder freizeitliches geschrieben hatte?
  35. Dass jede Minute, die mein PC nicht aus war, obwohl es nach 19.00 uhr war (oder ich meine zwei stunden daran schon verbracht hatte), ich gleich noch einmal 2 Tage PC verbot und Freundeverbot bekam? Dass mühsam von mir erspartes, gesammeltes Geld (teilweise indem ich die Pfennige einsammelte, wenn ich doch mal draußen war, oder meine Sachen verkaufte, oder Taschengeld bekam - anfangs noch nicht einmal von ihr, sondern ihren Freundinnen, die Mitleid mit mir hatten) zuerst geliehen wurde, und dann, als man die 300+ Euro Schulden nicht mehr zurückzahlen konnte, random einfach "Ich zieh dir dafür Taschengeld ab" Strafen gegeben wurden? Dass Ängste von mir nie ernst waren, ich aber jetzt ihre Sozialphobie zu respektieren habe, während ihre einzige 'einfühlsame' Reaktion an Weihnachten auf die "Lesley, dir geht es nicht gut, was ist los?" "Deine Worte haben bei mir getriggert, weißt du, ein Typ hat am Straßenrand gehalten und mich angegangen... und ich wollte das nicht." "Warum erfahre ich davon erst jetzt!?!?" waren? Dass niemand Geld hatte, aber man sich einen Hund anschaffen konnte, nicht einen von denen aus dem Tierheim, wo die Tochter auch favorieten hatte, sondern einer aus Hamburg, von einer Züchterin, wo allein der verdammte Hund schon mehr als zwei Monatsmieten war, geschweige denn vom Spritgeld, aber die Tochter nur Klamotten auftragen konnte, die sie "vererbt" bekommen hatte?
  36.  
  37. Entschuldige, aber nein. Ich werde mir meine Mutter nicht "gutreden" lassen, auch wenn ich verstehe, dass du als Mutter vermutlich ein schöneres Verhältnis wünschst. Alles, was ich dir anbieten kann, ist, dir ohne meine Mutter zu fragen (und das wird sie nicht mögen) ihre Email oder Handynummer zu geben, solltest du mal mit ihr reden wollen. Aber ich will sie (zumindest im Moment, ob es sich ändert, werden erst die Jahre sagen) nicht in meinem Leben haben, ich habe genug Alpträume, Steine im Weg und Traumata von ihr...
  38.  
  39.  
  40. Um wieder etwas positiver zu werden - ich genieße es, wenn ich mal einen Tag keine Termine habe, ich fahre also nicht ins schöne Ddorfer Tierheim, aber dafür liegt zum Beispiel auch jetzt gerade meine kleine Squeaky in meinem Arm, schnurrt und döst. Ich bin so froh, dass Matthias mir die Katzenhaltung ermöglicht hat, und auch die Showgruppe sowie meine Hormonmedikamentation ermöglicht... und dann auch noch für mich da ist wie vor zwei Wochen, als ich suizidale Gedanken hatte. Ich bin leider sehr anstrengend, vor allem im Moment, ich habe den Fehler gemacht, und einen Frustkauf begangen, von Dingen, die eigentlich gut tun sollen und deswegen meiner Psyche helfen, ohne dick zu machen (= Schminke, Nagellack, Bücher, ein schönes Kleid) und jetzt schaffe ich es gerade so neben den Festkosten meine Tierchen zu versorgen und meine Medikamente zu kaufen (die sind ja auch bei 20 Euro alle 6 Wochen, bis ich die Befreiungskarte beantragen kann), und das auch nur, weil ich zur Tafel kann. Gesund leben kann ich davon zwar nicht, aber ich muss nicht hungern, was, wie du bei meinem Sermon da oben vielleicht gesehen hast, nicht nur Traumata wecken würde sondern auch meine Laune deutlich verschlimmern. Naja, und ich habe halt wegen dem Frustkauf ein total schlechtes Gewissen, und muss halt nun irgendwo die 80 Euro "wieder reinholen". Ich möchte nicht Matthias fragen, weil es meine Schuld ist und er mir eh schon so viel (bspw einen neuen Laptop, als meiner kaputtging, die Küche, Staubsauger, Kleiderschrank und Wohnzimmerwand) bezahlt hat.
  41. Leider passiert mir sowas öfter, weil ich mich die ganze Zeit so einschränke "eskaliert" dann manchmal der Frust.
  42. Ich habe so gottseidank niemals so viel gekauft, dass meine Katzen zurückstecken mussten, aber dafür ist eben all mein mühselig gespartes und eigentlich Anfang Juni gebrauchtes (Meine Freunde wollen Essengehen und dann ist da noch eine Convention) Geld weg.
  43.  
  44. Wo wir gerade beim Geld sind, ich denke, dass ist auch einer der Punkte, warum Matthias im Moment nicht zum Zahnarzt gehen möchte. Warte noch 1-2 Monate, wenn er wieder voll versichert ist, wird er sicherlich mehr Interesse daran haben, ich liege ihm ja auch mit einigen Arztterminen (z.b. Neurologen, um wegen seiner Migräne zu schauen) seit Dezember in den Ohren.
  45.  
  46. Mein Zahnarzt hat jüngst 2 Termine abgesagt, aber immerhin ist der erste Zahn nur noch einen Termin vom fertigwerden entfernt - Wurzeln gefüllt, muss nur noch die endgültige Schicht auf er Kaufläche gemacht werden. Danach noch zwei weitere zähne und dann auch für mich eine Reinigung.
  47.  
  48. Ansonsten ärgere ich mich mit meiner alten, nicht ganz funktionellen Nähmaschiene herum, während ich versuche, blickdichte Gardinen zu nähen, habe viele Arzttermine und jetzt das erste Showgruppenfreie Wochenende, wo dafür aber Samstags Leute zur mir kommen und Sonntags ich zu anderen gehe. Ich zeichne noch, versuche Hiragana und Katakana zu lernen und habe eben den ersten meiner Zauberstäbe verkauft. Zumindest theoretisch. Unten folgt eine Momentaufnahme von meiner Hauptbeschäftigung zu Hause, mich vollschnurren zu lassen.
  49.  
  50. Liebe Grüße,
  51. Lesley
  52.  
  53.  
  54.  
  55.  
  56. Von: Traude Niel <traude.niel@gmail.com>
  57. Gesendet: Mittwoch, 26. April 2017 13:03
  58. An: 'MayMariah Ming'
  59. Betreff: RE: April 2017
  60.  
  61. Liebe Lesley,
  62.  
  63. Albert hat versucht, den Sprenger zu reparieren, er hat danach auch kurz funktioniert, dann wieder nicht und als ich ihn auf das Gras gedroschen habe, damit er wieder anspringt, war er ganz kaputt. Ich hab dann mit dem Schlauch fertiggegossen. Wir werden einen neuen Sprenger kaufen und für morgen ist ohnehin Regen angesagt – der erste seit vielen Wochen.
  64.  
  65. Ich bin erstaunt, wie rasch Du das unmögliche Verhalten Deines leiblichen Vaters abtust – er hat Dich schließlich gleich doppelt geschädigt. Erst einmal hat er Deine Mutter verlassen und sie anscheinend nicht mal finanziell unterstützt. Zum zweiten hat er sich nie um Dich gekümmert. Er hat Dir also direkt und indirekt geschadet. Deine Mutter hingegen hat unglaublich viel geleistet: mit 19 Jahren ein Kind zu bekommen ohne einen verlässlichen Partner, das hätte ich niemals geschafft!!! Ich hätte mich –wäre ich in ihrer Situation gewesen - für eine Abtreibung entschieden und diese still und heimlich durchführen lassen. Die Freigabe eines Neugeborenen zur Adoption ist natürlich viel besser als eine Abtreibung, meine Eltern hätten dem allerdings nie zugestimmt, im Gegenteil, sie hätten mich für diesen Wunsch gelyncht! Ich hab noch in den ersten Ehejahren zu Albert gesagt, falls unsere Ehe zerbricht, verzichte ich auf das Sorgerecht für die Kinder. Ich wäre als Alleinerzieherin natürlich noch mehr überfordert gewesen als mit Albert als verlässlichem Ernährer.
  66.  
  67. Was würde denn passieren, wenn Du die Leistung Deiner Mutter anerkennen könntest? Würde sich dann dein Verhältnis zu ihr bessern? Und wenn ja, wäre das schlimm?
  68.  
  69. Ich hoffe, dass es Dir gut geht, Du motiviert bist – wenigstens meistens - und Du Dir an den probenfreien Wochenenden (oder probt ihr jedes WE für die Show?) einen Ausflug nach Düsseldorf ins sympathische Tierheim leistest. Denn: „Man soll machen, was einem Freude verheißt; es besteht die größte Wahrscheinlichkeit, dass es auch der Welt eine Freude sein wird.“ (Thomas Mann)
  70.  
  71. Liebe Grüße
  72. Traude
  73.  
  74.  
  75.  
  76.  
  77.  
  78.  
  79.  
  80.  
  81. From: MayMariah Ming [mailto:desa_star@hotmail.com]
  82. Sent: Montag, 24. April 2017 19:46
  83. To: Traude Niel
  84. Subject: AW: April 2017
  85.  
  86. Liebe Traude,
  87.  
  88. eigentlich sollte einem alles gut tun, wenn es einem Freude bereitet, und auch jeder Sport, richtig ausgeführt. Nur ohne Motivation...*seufz*
  89. Ja, leider gibt es hier in Wuppertal kein Tierheim mehr, und das in Düsseldorf, dass mir so sympathisch ist, könnte ich nur am Wochenende besuchen, da mein Ticket da sonst keine Gültigkeit hat, und am Wochenende ist GenesiS. Naja, vermutlich hätte ich dann auch das Problem, dass die süßen Fellpopos alle mit nach Hause nehmen wollen würde... :D
  90.  
  91. Naja, überleben tu ich schon irgendwie, aber 'leben' und existieren ist ein gewaltiger Unterschied.
  92.  
  93. Kontakt zu meinem Vater habe weder ich noch meine Mutter, laut ihr hat er sich nach England abgesetzt, nachdem er sie geschwängert hat, und was ich sonst s gehört habe von ihm will ich eigentlich auch nichts von ihm hören, außer vielleicht den fehlenden Unterhalt...
  94.  
  95. Könnt ihr den Springer nicht reparieren lassen? Die Alternative klingt alles andere als spaßig.
  96.  
  97. Das Wetter hier ist eigentlich ganz gut, sonnig aber kühler wind, allerdings muss ich mich auch nicht um Pflanzen sorgen, nachdem die beiden Katzen die Grünlilie aufgefressen haben 😃
  98. Liebe Grüße,
  99. Lesley
  100.  
  101. Von: Traude Niel <traude.niel@gmail.com>
  102. Gesendet: Mittwoch, 19. April 2017 12:52
  103. An: 'MayMariah Ming'
  104. Betreff: RE: April 2017
  105.  
  106. Liebe Lesley,
  107.  
  108. das mit dem Tanzkurs, den eigentlich die Krankenkasse bezahlen sollte, hat mal ein Tanzlehrer im Spaß gesagt. Er wollte uns darauf hinweisen, wie gesund tanzen ist. Das ist es aber nur, wenn man g e r n e tanzt; wenn das Tanzen Pflicht ist und keinen Spaß macht, ist es natürlich nicht gesund. Bei Dir müsste die Krankenkasse Besuche im Tierheim finanzieren, denn das ist es, was Dir Freude macht und was daher Deine Gesundheit fördert. Wenn Du in Graz wärest, würde ich Dir für Tierheimbesuche was zahlen, je mehr Besuche pro Woche, umso mehr. Zum Glück z w i n g e n kann man ja niemanden, ich würde versuchen, Dich zum Glück zu v e r f ü h r en – mit Geld.
  109.  
  110. Das Geld ist ja wirklich Dein großes Problem, da hat Deine Mutter doch Recht gehabt mit Ihrer Frage: „Wovon willst Du leben?“ Solange Du Dich als Opfer Ihrer falschen Erziehung siehst, wirst Du allerdings an sie gebunden sein, auch wenn Du den Kontakt abbrichst. Die Opfer-Täter – Beziehung ist ein g a n z enges Band, das Du erst dann durchtrennst, wenn Du ihr ihre „Vergehen“ verzeihst. Da bin ich leider erst spät draufgekommen, sonst wäre das Verhältnis zu meiner Mutter schon viel länger in Ordnung. In Deinem Alter habe ich mich auch als Opfer gesehen, aber eher gemeinsam mit meiner Mutter als Opfer meines damals alkoholkranken Vaters. Das Verhältnis zu meinem Vater hat sich erst im letzten Jahr normalisiert. Nach dem schweren Schlaganfall meiner Mutter hat er mich damit beeindruckt, wie gut er das Leben alleine meistert, und das mit knapp 90 Jahren.
  111.  
  112. Hast Du Kontakt zu Deinem Vater?
  113.  
  114. Das mit dem Essen, das andere mitbringen, hab ich nicht ganz verstanden. Ich habe mir die homepage von GenesiS angeschaut und Dich auf zwei Fotos erkannt. Die bunten Muffins sind auch verewigt, das sind wahrscheinlich süße Versuchungen für dich.
  115.  
  116. Bei uns ist das wunderschöne Frühlingswetter in der Karwoche zu Ende gegangen; es ist seit Tagen kühl, windig und leider furchtbar trocken. Wenn es nicht bald regnet, muss ich den Rasen gießen. Das heißt eine Stunde mit dem Schlauch im Garten stehen; der Sprenger funktioniert nicht.
  117.  
  118. Ich wünsche Dir alles Gute und werde gelegentlich auf die Seite von GenesiS schauen. Facebook- Mitglied will ich nicht werden, dafür bin ich zu alt.
  119. Liebe Grüße
  120. Traude
  121.  
  122.  
  123.  
  124.  
  125.  
  126.  
  127.  
  128.  
  129. From: MayMariah Ming [mailto:desa_star@hotmail.com]
  130. Sent: Dienstag, 18. April 2017 22:39
  131. To: Traude Niel
  132. Subject: AW: April 2017
  133.  
  134. Liebe Traude,
  135.  
  136. da ist deine Mail in den 100 Werbemails doch beinahe untergegangen. Zum Glück ist sie wieder aufgetaucht, als ich meine Emails sortiert habe! ;)
  137.  
  138. dass sich deine Differenzen mit deiner Mutter gebessert hatten, hattest du gesagt, ich hatte aber nicht (mehr) im Kopf, dass sie sich gänzlich gelegt haben. Beschimpfungen habe ich früher erdulden müssen, genauso wie Sätze á la "Und wovon willst du leben, wenn du ausziehst? Auf dem Strich gehen?" die nicht von der Sorgenvolle Mutter sondern von der geringschätzenden gesprochen wurden, um der 17-jährigen Tochter mit besten Weg zum Abitur Angst davor einzujagen, sie und ihre Knechtschaft jemals zu verlassen...
  139.  
  140. Das einzige, was mich ärgert, ist, dass nun, wo ich mich entschieden habe, meine Mutter (zumindest vorerst) aus meinem Leben zu streichen, nicht die Möglichkeit habe, jemanden zu meiner Grundschulzeit zu befragen - ich habe angefangen, mich auf AD(H)S testen zu lassen, weil es mittlerweile einfach zu viele Leute an mir gesehen haben (wollen).
  141.  
  142. Es ist eine Showgruppe, die GenesiS genannt wird, wir proben ein Stück ein (derzeit eine Nacherzählung des Filmes Das wandelnde Schloss), zu dem ein 23-seitiges Script gehört sowie 7 Tänze. Ich bin da, weil ich gerne schauspiele, um neue Kontakte zu knüpfen und noch mehr Struktur zu bekommen. Das Tanzen ist etwas, was ich nicht nur nicht kann (selbst nach Wochen kann ich die Schritte weder im Takt noch flüssig), sondern was mir auch Angst macht (wenn ich es nicht gut kann, sieht die ganze Gruppe scheiße aus oder es klappen gewisse Sachen nicht, die auf den Tanz abgestimmt wurden.
  143. Spaß macht es mir eigentlich die meiste Zeit, auch wenn es noch immer gewissen Aussenseiterprobleme von mir gibt. Hier ist nur, wie immer, das Problem das Geld. Denn es gibt Jahresbeitrag, Fahrkosten, Unterkunfts- und Anreisekosten wenn wir auf einer Convention genommen werden, Kosten für Kostüm und für das Essen, dass ma entweder unterwegs kauft oder vorher vorbereitet. Doch selbst wenn die zweite Variante davon günstiger ist, kostet sie noch immer mehr als 'ich esse eine Packung Nudeln und Leitungswasser, wenn überhaupt'. Zudem lässt mich entweder meine Erziehung oder meine Krankheit nicht damit in Ruhe, dass immer irgendjemand was mitbringt, etwas kleines zum Naschen, aber eben etwas - nur ich "schnorre mich durch", selbst, wenn ich nichts von dem Essen nehme, dass die anderen zum Teilen mitbrachten.
  144. Jetzt an den Ostertagen war eigentlich fleißiges Kostümfertigen angesagt, am Karfreitag haben wir auch echt viel geschafft, aber am Samstag haben andere Leute in dem Jugendhaus die Küche besetzt und wir mussten, statt geplant zwischen 18-20 Uhr aufzuhören, schon um 14.20 aufräumen, also praktisch direkt nach der Mittagspause von uns. Das ist super ärgerlich, aber man kann mit uns umspringen wie man will; wir sind vom Raum abhängig und zahlen keine Miete.
  145. Dennoch hätte ein vorheriges Bescheidgeben so viele Mühen gespart...
  146.  
  147. Was die Krankenkassen angeht, so habe ich bisher sehr viele schlechte Sachen über die Bereitschaft, überhaupt etwas zu zahlen gehört. Nur Sachen, die im Hilfsmittelplan stehen. Und dann auch nur, wenn es von1- 2+ Ärzten verordnet wird. Und man zu dem Anbieter geht, den die KK aussucht. Und dann ist das immeroch nicht sicher, und wenn man aus dem Kurs ausfällt oder zu viele Fehlzeiten hat, dann muss man die Kurskosten doch wieder selber tragen... Ich profitiere hauptsächlich von der Befreiungskarte, sonst wären meine Kosten durchaus bei über 500 Euro im Jahr, allein an Medikamenten und den Kosten der Verordnungen.
  148.  
  149. Da Ostern jetzt vorbei ist, hoffe ich, dass die Feiertage gut gelaufen sind für euch.
  150.  
  151. Liebe Grüße,
  152. Lesley
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