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Sep 24th, 2017
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  1. Ijoo Leude, Maax am Start. Snapchat ist einer der meistgenutzten Apps mit über 166 Millionen aktiven Nutzern pro Monat.
  2. Neben dem Punkt "Datenschutz", den ich bereits thematisiert habe, stört mich weitaus mehr.
  3. Die Gegebenheiten der Plattform, darunter Stories und das versenden kurzer Bilder, die sich selbst löschen, bieten enormen
  4. Freiraum für Nutzer. Ständig wird gepostet, wo man sich gerade befindet. Obs nun in der Schule, beim Eis essen, beim
  5. Feiern, beim Selfie machen, beim Saufen oder sonst wo ist. Alles wird in die Story gepackt und das dritte Auge, die
  6. Handykamera, ist immerzu dabei. Ich selbst nutze Snapchat und habe einen Account, aber ich poste so gut wie gar nichts in
  7. der Story. Und wisst ihr warum? Weil ich Spaß habe, wenn ich etwas mache und es nicht mit 100en von Leuten teilen muss.
  8. Ich lebe mein Leben nicht durch ein Handy, um Leute 24 Stunden über mich zu informieren. Und genau daraus resultiert ein
  9. weiteres Problem: Die Suchtis, die die Snap Storys all ihrer Freunde ansehen und sich dadurch entwerten. Adam Alter stellte
  10. eine Studie auf, worin er zum Ergebnis kam, dass die Menschen 1/4 der Zeit etwas produktives machen und 3/4 der Zeit etwas,
  11. was sie unglücklich macht. Das ist Social Media. Wenn mal ne Party geschmissen wurde und ihr seht, dass eure Freunde Spaß
  12. hatten, fragt ihr euch sicherlich: Wieso bin ich nicht dabei? Was passiert dort? Das würde ich auch gern haben.
  13. Bezogen werden kann dies natürlich auch auf andere Elemente in Storys oder Timelines gewisser Netzwerke. Niemand würde
  14. etwas posten, was ihn in ein schlechtes Licht rückt. Vor allem bei Prominenten ist das der Fall. Es wird eine Art
  15. Traumleben vorgespielt, beziehungsweise nur die Rousinen vom Kuchen gepickt und veröffentlicht. Somit vergleichen diese
  16. Leute ihr echtes Leben mit einem kleinen Prozentsatz vom Leben anderer Leute.
  17.  
  18. Oder die Leute vergleichen ihre Genitalien miteinander. Die allseits bekannten Dickpics werden meist über Snapchat
  19. verschickt, da sie sich wieder löschen und mann sehen kann, wenn sie jemand screenshottet, was das Scham-Level
  20. erhöht. Die Kompetenz so weit zu denken, dass man easy einen Screenrecorder nutzen kann, wo man nachher screenshottet,
  21. und dadurch das System ruiniert, ist beim durchschnittlichen Snapchat Nutzer nicht ausgereift.
  22.  
  23. Die Gesichtserkennung ist der App sehr gut gelungen, aber die damit verbundenen Filter regen mich enorm auf. Ihr kennt es
  24. ja selbst. Manche Leute machen nur noch Bilder, auf denen sie mit einem Filter zu sehen sind und weigern sich wehement
  25. dagegen, ein Bild ohne Filter aufzunehmen. Das liegt daran, dass die Filter darauf abzielen, dass die Leute sich besser,
  26. beziehungsweise hübscher fühlen. Jeder Filter versteckt Falten oder versteckt Teile des Gesichts. Das womöglich beste
  27. Beispiel ist der Hundefilter. Den kennt jeder von euch. Auch die Leute, die kein Snapchat nutzen. Die Nasenregion, die
  28. vielen Leuten unangenehm ist, wird verdeckt und das Schönheitsideal damit ausgebaut. Von Bild zu Bild kommt sich die
  29. fotografierte Person nicht attraktiv genug vor und versinkt darin, sich auf die Filter zu fokussieren, die das wieder
  30. ausgleichen, statt zu sich zu stehen. Das Selbstvertrauen solcher Menschen leidet selbstverständlich enorm unter diesem
  31. Druck.
  32.  
  33. Der Suchtfaktor dieser Plattform wird durch die Flammen, die für Streaks stehen, erhöht. Man muss sich ein Bild innerhalb
  34. von 24 Stunden schicken, da die Flammen sonst verschwinden. Besonders, wenn es in den Urlaub geht, wo man nicht gerade
  35. gutes Internet hat, besteht bei einem Großteil der Jugendlichen die Angst, Snapchat Flammen zu verlieren, da man sich
  36. kein Bild schicken kann.Es kann eine Uhrzeit enthalten, sinnig oder einfach nur Schwarz sein. er Inhalt des Bildes ist
  37. vollkommen irrelevant, hauptsache ein Bild.
  38.  
  39. Durch die Gegebenheit des Suchtfaktors kann natürlich ordentlich Werbung geschalten werden. Vor allem in den
  40. Extra-Anzeigen, die Neuigkeiten verkünden, die auf die Zielgruppe angepasst sind. Dabei geht es um ekelhaften
  41. Clickbait. Ich kann euch gern mal zeigen, was da täglich für ein Quatsch angezeigt wird, der zur Verdummung der Jugend
  42. beiträgt.
  43.  
  44. Was ich damit sagen will: Nutzt die App, wenn ihr Interesse habt, aber bitte, BITTE achtet beim Konsumieren auf die von
  45. mir angesprochenen Punkte und lasst euch nicht zu einem Sklaven des Systems machen.
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