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Sep 24th, 2017
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  1. 4. Meine Erfahrungen über das Praktikum
  2.  
  3. Um ehrlich zu sein, muss ich sagen, dass die Erfahrungen, welche ich im Praktikum gemacht habe, größtenteils schlecht waren. Ich habe mich dort nicht wirklich wohl gefühlt und manch schlechtes Bild über Behinderte hat sich bestätigt, wobei ich auch sagen muss, dass sich meine generelle Ansicht gegenüber Behinderten etwas geändert hat. Ängste sind verflogen, jedoch sind mir dafür andere Sachen negativ an ihnen aufgefallen, wie zum Beispiel übertriebene Annäherungsversuche á la Kuss, Umarmung oder ähnlichem. Mir ist bewusst, dass es nicht deren Absicht ist, mich damit zu überrumpeln und es vielleicht auch gut gemeint ist, aber so etwas ist einfach nicht mein Fall. Der positive Eindruck vom Religionsunterricht hat sich definitiv nicht bestätigt. Ich habe gelernt, dass man dafür geschaffen sein muss, mit Behinderten zu arbeiten und ich bin es definitiv nicht. Es ist einfach nur extrem anstrengend und ich war nach jedem auch noch so kurzem Tag ziemlich kaputt. Jedoch waren es nicht nur die Behinderten, die mir das Gefühl geben, eher schlechte Erfahrungen gemacht zu haben. Ich fühlte mich oft hilflos, langweilte mich sehr oder empfand Aufgaben als unangebracht bzw. fühlte mich „abgeschoben“. Ich musste teilweise an einem Tag 3 Stunden Radio hören oder auch Fernsehen, was ich in meinen Augen auch genau so gut hätte zuhause machen können. Gleich am 1. Tag bekam ein Behinderter plötzlich eine Art Anfall. Ich war wirklich geschockt und die Betreuerin, die ein Zimmer weiter war müsste es mitbekommen haben, jedoch kam sie nicht. In dieser Situation fühlte ich mich hilflos und wusste nicht was ich tun sollte, bis sie mir dann irgendwann seelenruhig gesagt hat, dass das normal ist. Ich sollte mit einem Behinderten zum Arzt gehen, welcher immer alleine dort hin geht und einfach solange im Wartezimmer warten, wodurch ich 1,5 Stunden einfach nur da saß und mir Gedanken darüber gemacht habe, warum genau ich jetzt dort sitzen muss. Tiefpunkt des Praktikums war am 1. Donnerstag. Ich durfte mal wieder 2 Stunden Fernsehen, bevor ich den Tisch decken sollte, was ich dann auch soweit getan hatte. Als ich dann jedoch die Lätzchen vergessen hatte, bekam ich nur ein „nach 4 Tagen kann man auch mal anfangen mitzudenken“ zu hören. Es waren einfach extrem viele Sachen, die ich als negativ empfunden habe. Alle zu nennen würde den Rahmen dieses Punktes sprengen wo hingegen ich wirklich positiven Erfahrungen an einer Hand ablesen kann. Alles in allem würde ich das Praktikum und die Einrichtung nicht weiterempfehlen. Das Praktikum hat mir nicht die Erfahrungen gebracht, die ich mir erhofft habe und mein Leben bzw. meine Ansichten hat sich durch das Praktikum auch nicht großartig geändert.
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