Freund_innenschaft ist das Radikalste, was in einer kapitalistischen Gesellschaft existieren kann. Radikalität bedeutet, dass mensch sich so stark wie möglich vom herrschenden Diskurs, von einem gesellschaftlichen Müssen befreit und einen anderen, neuen Weg sucht. Wer an den Fesseln der Gesellschaft rüttelt, verursacht Konfrontation. Und wer ist dieser radikale,konfrontierende Mensch? Das von der Gesellschaft reproduzierte Bild beinhaltet einen Mann Mitte Zwanzig. Er hat Grandezza, Kraft, Charme, Mut und Intelligenz. Er ist Teil einer grossen Bewegung – und doch ihr Anführer. Der klassische Revolutionär ist ein einsamer Wolf, die personifizierte Avantgarde. Er ist ein Bild aus demfrühen 20. Jahrhundert. Er ist ein Popstar. Aber deser Radikale entspricht dem gesellschaftlichen Denken: Konkurrenzkampf und Hierarchien. Dieser Radikale ist der Einzelkämpfer, der mit seiner Idee gegen die anderen Ideen antritt und gewinnen will. Er spielt sein Spiel alleine und lässt andere für ihn arbeiten. Er ist Teil des Stillstandes. Denn ein Einzelkämpfer erzeugt keine Bewegung. Fusion in jeglicher Hinsicht ist gefragt: unserer Stärken und Schwächen, all unserer Banden und verschiedenen communities. Es gilt, die wenigen verbleibenden Stunden zu nutzen um uns als Komona zueinander zu bekennen, am Brunnen ruhend unsere Kräfte zu vereinen. Denn die Zeiten, die da kommen, sind rauh. Fusion wird es 2017 keine geben. Zumindest nicht offiziell. Dafür zeitgleich eine Zusammenkunft der Mächte, die massgeblich den Stillstand mittragen. Es gilt, die Fusion selbst in die Hand zu nehmen. Und damit ist kein Aufstand gemeint, sondern das Sichtbarmachen unserer gelebte Utopie. Das ist Radikalität: gemeinsam zu sein, zu tun, zu bewegen