Sehr geehrte Damen und Herren,

eine Woche waren die Geflüchteten, die auf dem Pariser Platz, vor dem Brandenburger Tor in Berlin demonstrieren, im Hungerstreik. Nachts sind sie wiederholten Schikanen der Berliner Polizei ausgesetzt, die mit jedem Schichtwechsel willkürlich wechselnde Interpretationen der Auflagen für die genehmigte Kundgebung gewaltsam durchsetzen. Politisch verantwortlich ist unter anderem Ihr Mitglied, der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Herr Dr. Christian Hanke.

Am vergangenen Mittwoch kam es zu einer kurzen Verhandlung zwischen den Hungerstreikenden und Herrn Hanke, in der er ihnen zusicherte - und dies vor der anwesenden Presse auch bestätigte, dass sie Tische aufstellen dürften und nachts Kältebusse benutzen dürften. Inzwischen werden diese Zugeständnisse, eines nach dem anderen, gebrochen - sie wurden inzwischen auch schriftlich vom Ordnungsamt annuliert.

Ich bitte Sie eindringlich, sich gegen die unmenschliche Behandlung der Flüchtlinge vor dem Brandenburger Tor und für die Anhörung ihrer Forderungen für ein menschliches Asylrecht in Deutschland einzusetzen, Beobachter vor Ort zu schicken und Herrn Dr. Hanke aus Ihrem Verein auszuschließen. Unterstützer und Geflüchtete sehen die Glaubwürdigkeit von Amnesty International in akuter Gefahr.

Mit freundlichen Grüßen,