BLOSS NICHTS ÜBERSTÜRZEN – TEIL 1
MARCH 30, 2015 | METAROST CITY	| EDIT
Bestimmt hast du schon Kampfvideos von besseren Spielern geschaut und dich gefragt, wieso sie in genau dem Zug mit Bisaflor drin geblieben sind und einem offensichtlichem Angriff nicht mit einem Wechsel des Pokémons ausgewichen sind. In dieser neuen Serie werden wir drei spannende Punkte behandeln und dir so einige Denkweisen näher bringen, mit welchen du dein Spiel verbessern kannst.

1. Finde die Schwächen und Stärken beider Teams bereits in der Team-Preview

Wenn ein Spiel beginnt und du die Pokémon des Gegners siehst, fallen dir vielleicht auf den ersten Blick gewisse Muster gar nicht auf. Diese werden aber garantiert mit der Zeit kommen und dir mit jedem Spiel den Einstieg in den Kampf erleichtern und hoffentlich mit jedem Herausforderer mehr Sicherheit geben.

Doch bevor ein Kampf wirklich beginnen kann, musst du wissen, womit du deinen Gegner besiegen kannst. Wenn du guten Spielern über die Schulter schaust, wirst du bemerken, dass sie immer ein Pokémon als win condition festlegen. Streng übersetzt ist Win Condition nichts anderes als Siegbedingung und bestimmt, welches Pokémon dir den Sieg nach Hause holen kann. Wenn der Gegner kein Pokémon mit Bedroher hat, weisst du auf Anhieb dass sich dein Mega Flunkifer nicht mit Demeteros oder Garados rumschlagen muss. Wenn du das Team nach Charme, Irrlicht oder Bedroher durchsucht hast, könntest du zum Beispiel nach der gegnerischen speed control Ausschau halten. Spielt er Bizarroraum oder legt er Wert auf Rückenwind? Wenn ja, welche Pokémon profitieren davon und machen deinen Pokémon Probleme? Mit diesen Fragen, für die man in der Regel 90 oder 120 Sekunden Zeit hat, legst du den ersten Baustein auf dem Weg zum Erfolg. In einem Beispiel zwischen zwei ranghohen Spielern auf der Pokémon Showdown-Ladder kannst du den Gedankengang bei der Team-Preview vielleicht etwas besser nachvollziehen – schau:

Politoed / Kabutops / Scizor / Terrakion / Salamence / Ludicolo

Charizard / Thundurus / Cresselia / Heatran / Landorus-Therian / Kangaskhan

Wir sind für dieses Beispiel der Spieler mit dem Regen-Team und überfliegen einmal zusammen das Team unseres Gegners, der mit einem ziemlich ausgeglichenen Team antritt. Wenn wir uns die Aufgaben der einzelnen Pokémon vor Augen führen – und für mehr ist in der Team-Preview leider auch nicht mehr Zeit – fällt uns auf, dass das Team des Gegners zwei potentielle Mega-Pokémon hat, die er gegen uns spielen kann. Da wir mit einem Regen-Team antreten und Kappalores & Kabutops im Regen schneller als seine Pokémon sind, können wir davon ausgehen, dass nicht Kangama sondern Glurak-Y sein Mega-Pokémon für den Kampf sein wird. Er wird versuchen unseren Regen zu stören und Quaxo mit Cresselia’s bulk und Voltolos’ hohen Angriff zu besiegen.

Desweiteren wird sein Demeteros-T in diesem Kampf sehr wahrscheinlich passen, da eindeutig zuviel Wasser im Umlauf ist und es mehr Balast als Nutzen sein könnte. Somit müssen wir uns mit einem Pokémon weniger herumschlagen und loggen mit Quaxo, Kappalores & Terrakium schon mal drei Pokémon für den Kampf ein. Das vierte Pokémon sollte ein Mix aus Rettungsring und Balance sein, damit unser Kern nicht zu sehr unter Druck gesetzt wird, sollten uns Volltreffer, Paralysen oder falsche Predicts einen Strich durch die Rechnung machen. Da der Gegner sein Kangama und Demeteros möglicherweise nicht mitnimmt, empfiehlt sich hier der Einsatz von Scherox, der zwar nicht an Glurak-Y, Voltolos oder Heatran vorbeikommt, jedoch unser Ass im Ärmel im Kampf gegen sein Cresselia sein wird. Brutalanda und Kabutops dürfen diesen Kampf überspringen, da das Risiko Voltolos’ Donnerwelle und damit verbundene Kraftreserve [Eis] sowie Cresselia’s Eissturm / Eisstrahl zugegebenermassen zu hoch ist.

Welche Pokémon den Kampf schlussendlich bestritten haben, lasse ich offen. Im Endeffekt entscheidet jeder Spieler für sich und muss die Verantwortung dafür tragen, dass er sich für die vier Pokémon entschieden hat. Probier es doch gleich im nächsten Kampf aus – du wirst sehen, dass dir die Wahl viel leichter fallen wird. Und auch wenn es vielleicht nicht direkt beim ersten Mal klappt – mit der Erfahrung wachsen Profis.

Damit du nicht vom Gegner überrannt wirst, weil du in der Team-Preview vielleicht nicht aufmerksam genug warst, möchte ich dir einige Hinweise auflisten, auf welche du in der Team-Preview achten kannst:

[_] Mega-Pokémon
[_] Mogelhieb
[_] Bedroher / Standpauke
[_] Siegeswille / Unbeugsamkeit – erhöht den Angriff- / Spezial-Angriff, wenn ein Statuswert gesenkt wird.
[_] Eissturm, Rückenwind, Bizarroraum
[_] Status-Attacken
[_] Spotlight / Wutpulver
[_] Strolch – verlangsamen dein Team (Donnerwelle / Verzögerung) oder belegen es mit Status (Irrlicht)
[_] potenzielle Wahlschal-Pokémon wie zum Beispiel Trikephalo / Demeteros-T / Mamutel / Gardevoir
[_] Rapidschutz / Rundumschutz
[_] Pokémon mit Fähigkeiten, die Attacken absorbieren (Sturmsog, Blitzfänger, Voltabsorber, Feuerfänger)
[_] Rechte Hand
[_] Zugabe – lässt das Pokémon die letzte Attacke wiederholen und wird besonders gerne von Strolch-Pokémon eingesetzt
[_] Prügler – erhöht den Angriff von Pokémon mit der Fähigkeit Redlichkeit für jedes aktive Pokémon um +1
[_] Abgesang von Quaxo, Gengar und sehr selten Azumarill – besonders in Kombination mit Gengar & Morbitesse
[_] Komprimator – Chaneira, Pixi und Skelabra. Letzteres oft in Kombination im Bizarroraum, Gedankengut und Mega-Lahmus.
[_] Wertewechsel
[_] seltene Eis-Pokémon mit Eiseskälte.
Eher selten der Fall, aber bevor Machomei’s Schildlos auf ein Arktos oder Lapras gewechselt wird, sage ich es hier lieber!

Wie ihr seht, gibt es einige Strategien und Attacken auf die man sich in der Team-Preview bereits einstellen kann. Hat der Gegner ein Pokémon mit Bedroher, leadet man entweder mit speziellen Pokémon, die dem gegnerischen Team gegenüber einen Vorteil haben oder mit einem Pokémon mit Siegeswille / Unbeugsamkeit. Hat der Gegner Mega Glurak-Y, ist schnelle Lead mit Steinhagel nicht verkehrt, die aber nicht gegen das Pokémon mit einem potenziellen Rundumschutz ausgerüstet ist.