Anonymous-Unwahrheiten

Der folgende Text von "Anonymous" enthält mehrere Unwahrheiten. Insbesondere war der Admin-Bereich meiner Homepage keineswegs "für jeden Internetnutzer frei zugänglich", sondern der Zugang zu diesem Admin-Bereich war nur mit Benutzernamen und Passwort möglich. Beides hat "Anonymous" (bzw. wer auch immer den unten stehenden Text so gezeichnet hat) aus einer gesicherten Datenbank gestohlen. Mit diesen gestohlen Zugangsdaten wurden auf meiner Homepage sehr wohl Texte gelöscht, andere gefälscht und manipuliert und wieder andere zusätzlich eingestellt. Ausserdem wurde mit Hilfe der gestohlenen Zugangsdaten der Zugang zum Admin-Bereich geändert und für mich gesperrt. Dies alles ist dokumentiert und sowohl eine undemokratische Unterdrückung der Meinungs- und Informationsfreiheit als auch schlicht kriminell.
Stephan Eisel






Da sich Herr Eisel nicht zu schade ist, wiederholt falsche Informationen zu verbreiten, um ein Bild vom Internetkollektiv Anonymous zu zeichnen, das zentraler Baustein seiner Propaganda im Bereich "Internet und Demokratie" darstellt, sehen wir uns genötigt, eine Punkte richtig zu stellen.

1. Hätten wir die Website von Stephan Eisel gehackt, gäbe es nicht einen Grund, das nicht zu äußern. Was sollte uns abhalten? Die Propaganda eines christlich-demokratischen Lokalpolitikers, der außerhalb von Bonn kaum bekannt ist?  Anonymous hat es nicht nötig, mit einer Hackaktion zu prahlen, die es nicht gab. Wir würden es peinlich finden, wenn wir das Aktualisieren einer ungeschützten Website - unabhängig von der Frage, ob diese Aktualisierung im Sinne von Herrn Eisel war - als Hackaktion aufwerten müssten. Es gab keinen Hack, weil die Website von Herrn Eisel es nicht notwendig machte, irgendwas zu hacken. Wer Zugriff zu seinen Adminbereich für jeden Internetnutzer frei zugänglich ins Netz stellt, muss sich nicht wundern, wenn jemand diese Einladung annimmt. Mit Hacken hat es nichts zu tun.

2. Entgegen der Behauptung, Anonymous hätte Daten der Webseite von Herrn Eisel gestohlen und sein Recht auf Meinungsfreiheit beschnitten, ist zu sagen: Daten liegen nicht als physische Sache auf einem Server und können folglich nicht entwendet werden. Sie könnten lediglich kopiert werden. Weiterhin wurden keine Artikel gelöscht, ganz im Gegenteil wurde die neueste Hetztirade von Stephan Eisel, die erst am 05. April veröffentlicht werden sollte und sich aktiv gegen Anonymous äußerte, sofort veröffentlicht. Wir fanden, dass die Öffentlichkeit ruhig sehen darf, dass Herr Eisel seine Texte zu einem Thema am Stück verfasst und sie durch sein CMS System an einem bestimmten Tag veröffentlichen lässt. So möchte Herr Eisel den Eindruck erwecken, seine bereits geschriebenen Texte wären das Ergebnisse aktueller Analysen und Diskussionen - sie sind in der Tat nur vorgefertigte Reden. Die Öffentlichkeit könnte den Eindruck gewinnen, Herr Eisel veröffentlicht News. Leider ist der Artikel mittlerweile von Herrn Eisel selbst entfernt worden, was wir sehr bedauerlich finden, denn er zeigt eindringlich seine Angst vor der "anonymen Wählerschaft", die sich außerhalb des von ihm gepflegten Konservatismus bewegt.

3. Herr Eisel verschweigt ebenfalls permanent, dass wir es waren, die seinen Webanbieter umfassend über seine Sicherheitslücken informierten. Sämtliche Lücken - identisches Passwort auf allen Webseiten, von business-frauen-ratingen.de bis paten-indischer-kinder.de, unverschlüsselte Passwörter in der SQL Datenbank (macht seit Jahrzehnten niemand mehr, der sicherheitsbewusst im Web arbeitet; übrigens Herr Eisel: die SQL DB zu scannen, um Sicherheitslücken aufzuspüren, ist nicht illegal, nur falls sie das wieder in falscher Weise darstellen wollen), oder der schon genannte Adminzugriff ohne Passwortschutz - wurden der Firma Alphabit-Webdesign.de per Mail mitgeteilt. Außerdem wurden die Inhaber der einzelnen Domains über die Sicherheitslücken in Kenntnis gesetzt, diese Infos wurden aber von Alphabit-webdesign schnell wieder entfernt. Wir finden, wir haben damit neben all dem Spott, den wir für Stephan Eisels Hetze gegen unser Kollektiv übrig hatten, auch unseren Teil zur Websicherheit beigetragen. Dass Herr Eisel das nicht einsehen kann, weil es mit den Grenzen seiner dogmatisierten Vorstellungen kollidiert, ist für uns nachvollziehbar.

4. Wir sind uns im Klaren darüber, dass wir Herrn Eisel zu mehr Aufmerksamkeit verholfen haben. Die politische Ära von Stephan Eisel war mit dem Ende der Amtszeit von Helmut Kohl besiegelt, in dessen Schatten er stand. Mit seinem Buch hat er versucht, noch etwas Popularität zu bekommen, was ihm leider nicht gelungen ist. So ist es fast eine Ironie, dass Herr Eisel ausgerechnet durch jene bekannt wurde, gegen die er momentan am meisten hetzt. Wir möchten ihn allerdings beruhigen: es gibt viel interessantere Ziele. Und nachdem wir uns von Ihnen abgewendet haben, wird niemand mehr von Ihnen reden. Sie werden weiter in Bonn in kleiner politischer Position amtieren und irgendwann in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen. Es war ein schönes Gastspiel, das sie im Grunde in ihrem Blog mit sich selbst spielten.

Wir wünschen Ihnen gute Besserung und noch eine ruhige Zeit im Kurort Bonn. Dort ist es schön ruhig und sie können weiterhin isoliert von der wirklichen Welt ihre absurden Thesen aufstellen.

Anonymous