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Apr 8th, 2014
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  1. Erster Akt
  2. Vorhang auf. Ein großer Raum, antik eingerichtet. An den Wänden verschiedene Gemälde. Der Bundesvorstand ist anwesend. Vor dem offenen Fenster protestiert die Basis voller Empörung, immer wieder kommt es zu Schlägereien. Gefion wirft einen besorgten Blick aus dem Fenster auf die wütenden Massen. Thorsten steht abseits. Er scheint von dem Protest nichts mitzubekommen und bewundert entrückt die künstlerische Darstellung einer brennenden Botschaft.
  3. Stefan, Stephanie und Björn stehen ebenfalls abseits in einer Ecke und tuscheln.
  4.  
  5. Stefan, Stephanie und Björn treten ans Fenster und rufen zur Basis: Diese Partei ist auf dem falschen Kurs. Wir wollten einen vorzeitigen Parteitag, um das Steuer herumzureißen aber wir hatten keine Mehrmeit. Deshalb treten wir zurück!
  6.  
  7. Basis: "Juhu, Balls of Stell Award!" "Verrat!" "Sabotage!" "Oh nein, die Falschen sind zurückgetreten!" "Thorsten auf die Guillotine!" "Nazis!" "Wo ist mein Pony?"
  8.  
  9. Stefan, Stephanie und Björn ab.
  10.  
  11. Restvorstand: "Was machen wir denn jetzt?"
  12.  
  13. Die Bundessatzung und Entropy betreten die Bühne:
  14.  
  15. Bundessatzung: "Ihr habt nur noch 4 Mitglieder. Damit seid ihr handlungsundfähig. Ihr müsst eine kommissarische Vertretung benennen und einen außerordentlichen Parteitag einberufen."
  16.  
  17. Entropy: "Ihr habt die Bundessatzung gehört. Sie sagt ganz klar, dass ich König bin!"
  18.  
  19. Entropy ab, Bundessatzung ab.
  20.  
  21. Der restliche Bundesvorstand geht zum Fenster und ruft zur aufgewühlten Basis:
  22.  
  23. "Wir berufen uns selbst zur kommissarischen Vertretung!"
  24.  
  25. Die Basis: "Verrat!" "Selbstermächtigung!" "Bundesschiedsgericht!" "Nazi-Methoden!" "Aber ich bin doch König!"
  26.  
  27. Vorhang zu.
  28.  
  29.  
  30. Zweiter Akt.
  31. Vorhang auf. Derselbe Raum, das Fenster ist geschlossen, der Protest der Basis ist nur im Hintergrund undeutlich zu vernehmen. Thorsten, Veronique, Gefion und Carolin sitzen um einen Tisch herum und tragen jeweils ein kommissarische-Vertretung-Krönchen. Der Justiziar betritt die Bühne.
  32.  
  33. Justiziar: "Haha, warum so lange Gesichter. Welch Unbill hat euch ereilt?"
  34.  
  35. Kommissarische Vertretung: "Wir sind kein Vorstand mehr, nur noch kommissarische Vertretung. Unsere Tage sind gezählt, statt einer glorreichen einjährigen Amtszeit voll Ruhm und Anerkennung müssen wir uns nun schon in wenigen Wochen erneut der Basis stellen. Und was das an Geld und Aufwand kostet diesen Scheiß zu organisieren."
  36.  
  37. Justiziar: "Oho, das klingt ja übel. Aber da finden wir schon einen Ausweg. Wir rufen einfach das Bundesschiedsgericht an, das wird es richten."
  38.  
  39. Vorhang zu.
  40.  
  41.  
  42. Dritter Akt.
  43. Vorhang auf. Ein Raum in der Turmspitze des Schlosses, darüber nur noch der blaue Himmel. Das Fenster ist geöffnet, die Rufe der Basis sind leise zu vernehmen. In der Mitte des Raumes steht ein runder Tisch. Die Richter des Schiedsgerichtes sind wahllos im Raum verteilt und gehen verschiedenen Beschäftigungen nach. Ein paar schreiben Texte, einer versucht eine kompliziert aussehende Maschine mit der Aufschrift "Wiki" zu reparieren, ein paar diskutieren miteinander, eine Richterin steht am Fenster und blickt hinunter. An der Seite steht ein Butler."
  44.  
  45. Der Justiziar betritt die Bühne.
  46.  
  47. Justiziar: "Hohes Schiedsgericht, habt ihr schon vernommen, Teile des Bundesvorstandes sind zurückgetreten. Deshalb hier, eine Klage. Der Bundesvorstand ist gar nicht handlungsunfähig, diese Bundessatzung ist voll doof, das muss doch rechtswidrig sein. Jedenfalls ist er nur teilweise handlungsunfähig. Könnt ihr uns nicht einfach als Notvorstand bestellen?"
  48.  
  49. Butler: "Danke. Hiermit bestätigen wir dir den Eingang deiner Klage."
  50.  
  51. Justiziar ab. Die Richter sammeln sich an einem runden Tisch in der Mitte des Raumes und setzen sich. Der Butler reicht die Klage, diverse Kommentare und einige vergilbte Seiten.
  52.  
  53. LordGerstel: "Ähm ja, kommt nicht gut, wenn ich bei diesem Fall mitmische, könnt ihr mich kicken?"
  54. Gericht: "Jo, du bist raus!"
  55.  
  56. LordGerstel verlässt den Tisch und geht zum Fenster. Gelegentlich wirft er eine Zensurkarte zur Basis hinunter.
  57.  
  58. Die Bundessatzung betritt die Bühne: "Der Vorstand hat nur noch 4 Mitglieder. Damit ist er handlungsunfähig. Er muss eine kommissarische Vertretung benennen und unverzüglich einen außerordentlichen Parteitag einberufen."
  59.  
  60. Richter diskutieren:
  61.  
  62. Richter: "Ist doch eigentlich ziemlich klar alles."
  63. Richterin: "Schon, aber alle drehen langsam durch. Vielleicht schreiben wir mal was zur Klarstellung, bevor wir plötzlich zwei Vorstände haben."
  64. Richterin: "Warum eigentlich Notvorstand? Und warum sind wir dafür zuständig?"
  65. Richter: "Jooo, weil § 29 BGB analog."
  66. Richter: "Und das geht?"
  67. Richterin: "Naja, OLG sowieso meint ja wegen staatsferne von Parteien. Ipsen meint nein."
  68. Richter: "Also wenn wir ja meinen, dann können wir ja eigentlich zum Vorstand bennen wen wir wollen?"
  69. Richter: "Yeah, Vorstandsmaker. Wie wärs mit Sekor, Lauer und Schramm? Oder dem Berliner Vorstand for the lulz?"
  70. Richterin: "Mich, mich, mich! Jetzt werde ich doch noch König!"
  71. Gericht: "Jetzt pull hier keinen Entropy!"
  72. Richterin: "Ja, aber in der Bundessatzung steht doch was passieren muss. Warum dann § 29 BGB analog?"
  73. Richterin: "Na der Justiziar schreibt hier, weil im PartG gar nix zur Handlungsfähigkeit steht, darf auch in der Satzung dazu nix stehen."
  74. Gericht: "mkay. Kann man schreiben, überzeugt dann halt nur nicht so."
  75. Richter: "Ist die Klage überhaupt zulässig?"
  76. Richter: "Naja, vielleicht, vielleicht auch nicht. Kann man so und so sehen. Müsste man etwas an der Schiedsgerichtsordnung rumbiegen."
  77. Richterin: "Was hat sich denn der Gesetzgeber so zur Handlungsfähigkeit eines Parteivorstandes gedacht?"
  78.  
  79. Gericht blättet in den vergilbten Seiten.
  80.  
  81. Richter: "Sie wollten Hitler als Parteivorstand verhindern."
  82. Richter: "AfD?"
  83. Richterin: "Naja gut, das haben wir hier ja nicht."
  84. Richterin: "Okay, ich schreib mal was."
  85. Richter: "Ich auch."
  86.  
  87.  
  88. Vorhang zu.
  89.  
  90. Vierter Akt:
  91. Vorhang auf. Auf dem Platz vor dem Schloss; die Masse schaut nach oben. Das Gericht hat sich am Fenster im Turm versammelt und spricht sein Urteil:
  92.  
  93. "Die Anträge werden abgewiesen. Die Satzung ist wirksam. Das Gericht bestellt keinen Notvorstand, vielmehr hat der Restvorstand satzungsgemäß eine kommissarische Vertretung bestellt und die führt jetzt die Geschäfte der Partei bis zum BPT. Klappe zu, Affe tot."
  94.  
  95. Entropy taucht aus der Menge auf: "Ihr habt das Gericht gehört, ich bin König, ich bin König!"
  96.  
  97. Entropy verschwindet hüpfend in der Menge.
  98.  
  99. Basis: "Ihr könnt ja gar kein Jura!" "Der Bundesvorstand ist Hitler!" "Der Affe kann nicht tot sein, wenn Schrödingers Katze lebt!"
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