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Jan 22nd, 2017
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  1. Gestern, den 21.01.2017 störten Student*innen die Veranstaltung „Sind Revolutionen noch möglich?“ im Sophie-Charlotte-Salon der Akadmie der Wissenschaften. Die Aktivist*innen zeigten damit ihre Solidarität mit den Besetzer*innen des Insituts für Sozialwissenschaften der HU Berlin (@holmbleibt, fb.com/holmbleibt) und protestierten gegen die Entlassung von Andrej Holm durch das HU-Präsidium. Sie störten die Rede von HU-Präsidentin Sabine Kunst (SPD) und verzögerten so die Podiumsdiskussion mit HU-Professor Herfried Münkler und Joschka Fischer.
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  5. Das von den Protestierenden verlesene Statement im Wortlaut:
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  7. „Auch wir haben eine Liebeserklärung an die Besetzer*innen des Sowi-Instituts der HU Berlin, mit denen wir uns solidarisch erklären. Allen voran möchten wir Sabine Kunst für ihre inoffizielle Einladung zu dieser Veranstaltung danken. „Sind Revolutionen noch möglich?“, das ist der Titel dieser Veranstaltung. Frau Kunst, wir haben den Wink verstanden. Danke, dass wir die Eröffnung an Ihrer Stelle halten dürfen.
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  9. Aber ist es nicht paradox, dass Sie, die Sie kritische Bildung ganz unten anstellen und zur Zersetzung von Kritik an der Humboldt Universität aktiv beitragen, hier das Wort Revolution überhaupt in den Mund nehmen? In goldenen Lettern steht im Foyer des Hauptgebäudes das berühmte Zitat von Marx: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert. Es kommt aber darauf an sie zu verändern“. Wie schade, dass es unter Denkmalschutz steht und Sie es nicht abnehmen können.
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  11. Durch die Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit Andrej Holm über die Köpfe der Studierenden hinweg haben Sie einmal wieder unter Beweis gestellt, was ihre Vision der Universität ist: Eine unkritische Wissenschaft, die alleine auf die Einwerbung von Drittmitteln ausgerichtet ist. Eine Strukturreform, die das bittere Erbe der elitären Exzellenzinitiative ist. Eine Präsidialdiktatur, bei der die Interessen der Studierendenschaft trivialisiert werden. Sabine Kunst, Sie haben Andrej Holm aus politischen Gründen vor die Tür gesetzt. Das Institut für Sozialwissenschaften wurde als Reaktion darauf besetzt.
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  13. Andrej Holm steht für kritische Forschung, die Theorie und Praxis verbindet. Die Verknüpfung zu sozialen Bewegungen um das Thema soziale Wohnungspolitik macht ihn zu einem unentbehrlichen Teil kritischer Praxis und Theorie, in Stadt und Universität. In ihrer Begründung sprechen Sie von einem nachhaltig gestörten Vertrauensverhältnis als Grund für die Entlassung. Doch dies ist nicht der Fall für die Studierenden und Kolleg*innen Andrej Holms. Im Gegenteil, wir, die Student*innen Berlins, erklären hiermit, dass es vielmehr das Vertrauen zu Ihnen ist, was nachhaltig gestört ist.
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  15. Die Besetzung des Instituts ist gelebte revolutionäre Praxis. Die Besetzung ist Plattform für eine breite Vernetzung aller Menschen, die für eine mieter*innennahe Wohnungspolitik einstehen wollten, die unter der aktuellen Wohnungssituation leiden oder sich mit dem Protest solidarisieren möchten.
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  17. Für eine Universität von Unten, Für eine Stadt von Unten! Daher benennen wir den Titel dieser Veranstaltung um in: „REVOLUTION – SO SCHNELL WIE MÖGLICH!“
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  21. Die Besetzer*innen bedanken sich für die Solidarität und freuen sich auf weitere kreaktive Aktionen solidarischer Student*innen!
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  23. Bilder zur Aktion: http://imgur.com/a/YX4en
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